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„1992 – 2017: 25 Jahre UN-Gipfel in Rio“
Konferenz setzte neue Maßstäbe im Umwelt- und Klimaschutz

Jubiläumsveranstaltung am Mittwoch, 6. September, um
19 Uhr im Historischen Kaufhaus am Münsterplatz

In diesem Jahr jährt sich zum 25. Mal der UN-Gipfel. Im Juni
1992 fand in Rio de Janeiro zum ersten Mal die Konferenz der
Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung statt. Die
Rio-Konferenz gilt als Meilenstein für die Integration von
Umwelt- und Entwicklungsbestrebungen und setzte neue
Maßstäbe im Umwelt- und Klimaschutz.

Insgesamt 2400 Vertreterinnen und Vertreter von
nichtstaatlichen Organisationen (NGOs) nahmen damals an
der Konferenz teil, weitere 17.000 Menschen beteiligten sich
am parallel stattfindenden NGO-Forum. Wichtige Ergebnisse
sind die Agenda 21, die Rio-Erklärung über Umwelt und
Entwicklung, die Klimaschutzkonvention, die Walddeklaration
und die Biodiversitäts-Konvention.

Ziel der Agenda 21 war und ist es, dass die Regierungen der
einzelnen Staaten auf nationaler Ebene nachhaltige
Entwicklung in Form von nationalen Umweltplänen und
nationalen Umweltaktionsplänen umsetzen sollen. Dabei sind
auch regierungsunabhängige Organisationen und andere
Institutionen zu beteiligen.

Die Rio-Erklärung über Umwelt und Entwicklung beinhaltet 27
Grundsätze. Unter anderem wurde dort zum ersten Mal global
das Recht auf nachhaltige Entwicklung (sustainable
development) verankert. Zudem wurden das Vorsorge- und
das Verursacherprinzip als Leitprinzipien anerkannt. Als
unerlässliche Voraussetzungen für eine nachhaltige
Entwicklung werden die Bekämpfung der Armut, eine
angemessene Bevölkerungspolitik, Verringerung und Abbau
nicht nachhaltiger Konsum- und Produktionsweisen sowie die
umfassende Einbeziehung der Bevölkerung in politische
Entscheidungsprozesse genannt.

Die Klimaschutzkonvention der Vereinten Nationen über
Klimaveränderungen sieht vor, dass die Belastung der
Atmosphäre mit Treibhausgasen auf einem Niveau stabilisiert
wird. So muss der Ausstoß an CO2 bis 2050 weltweit um
mindestens 60 Prozent reduziert werden, um den
Klimawandel in vertretbaren Grenzen zu halten.

Die Walddeklaration stellte Leitsätze für die Bewirtung,
Erhaltung und nachhaltige Entwicklung der Wälder der Erde
auf. So sollen Wälder nach ökologischen Maßstäben
bewirtschaftet, erhalten und geschützt werden. Eine
verbindlichere Wald-Konvention, wie sie von den
Industriestaaten gewünscht wurde, scheiterte am Widerstand
der Entwicklungsländer.

Die Biodiversitäts-Konvention ist ein Abkommen zum Schutz
der biologischen Vielfalt. Die Welt soll die biologische Vielfalt
erhalten und ihre Grundelemente auf gerechte und
ausgewogene Art nachhaltig nutzen. Konkret heißt dies, dass
die biologische Vielfalt langfristig nicht weiter gefährdet wird.
Die Länder haben das Recht, über ihre biologischen
Ressourcen zu verfügen, sind aber auch dafür verantwortlich,
dass ihre biologische Vielfalt erhalten bleibt und dass ihre
biologischen Ressourcen auf nachhaltige Weise genutzt
werden.

Ein bewegendes Ereignis auf der Konferenz war die Rede der
damals erst 12jährigen Severn Suzuki vor dem Gremium, in
der sie versuchte, die Bedeutung einer umweltfreundlichen
und nachhaltigen Welt für die Entwicklung der Kinder ihrer
Generation herauszustellen.

Zum 25. Jubiläum des UN-Gipfels lädt die Stadt Freiburg
gemeinsam mit dem Landkreis Emmendingen alle
interessierten Bürgerinnen und Bürger herzlich zu einer
Informationsveranstaltung am Mittwoch, 6. September, um
19 Uhr in das Historische Kaufhaus am Münsterplatz ein.
Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik wird die Veranstaltung
mit einem Grußwort eröffnen. Filmausschnitte aus der
Tagesschau von 1992 werden ebenso wie eine aktuelle
Video-Grußbotschaft der inzwischen erwachsenen
Umweltaktivistin Severn Suzuki eingespielt.

Konrad Otto-Zimmermann, der ehemalige Leiter des
Europasekretariats des Internationalen Rates für Kommunale
Umweltinitiativen (ICLEI), wird den Erdgipfel historisch
beleuchten. Stefan Rahmstorf, Professor vom PotsdamInstitut
für Klimafolgenforschung, wird anschließend in seinem
Vortrag den Fokus auf den Klimawandel und die
klimapolitischen Entwicklungen, die sich aus der in Rio
ausgearbeiteten Klimarahmenkonvention einschließlich des
Pariser Klimaabkommens aus dem Jahr 2015 ergaben, legen.

Moderiert wird die Veranstaltung von Bernward Janzing, freier
Journalist aus Freiburg. Das Improvisationstheater Lux wird
die Veranstaltung humoristisch untermalen.

Zum Abschluss können sich alle Gäste bei einem kleinen
Imbiss an den Ständen verschiedener Umweltgruppen
Freiburgs weiter informieren und austauschen.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich,
Einlass ist ab 18.30 Uhr.
 
Eintrag vom: 31.08.2017  




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