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Heffa Schücking ist die Stromrebellin 2017
Preisverleihung in Schönau


Heffa Schücking, die Geschäftsführerin der Umweltorganisation urgewald, ist die
Schönauer Stromrebellin 2017. Sie erhielt diese Auszeichnung für ihren
unermüdlichen Einsatz beim Klima- und Umweltschutz und ihr konsequentes
Eintreten für Ökologie und Menschenrechte. Übergeben wurde der Preis im Rahmen
des Schönauer Stromseminars.

Drei Jahrzehnte Einsatz für die Umwelt
Heffa Schücking ist seit über 30 Jahren unermüdlich im Einsatz für den Erhalt
unseres Planeten. Den Anfang machte sie 1988 mit dem Rainbow Memorandum,
das die Zusammenhänge zwischen unserem Konsum und der Abholzung der
Regenwälder aufdeckte. 1992 gründete sie den Verein urgewald, der zum Beispiel
1997 ein Dammprojekt in einem der letzten ökologisch intakten Himalayatäler
verhindern konnte und dem es gelang, deutsche Banken und den Energiekonzern
RWE davon abzuhalten, das bulgarische Atomkraftwerk Belene zu finanzieren.

Durch professionelle Recherchen und zielgenaue Kampagnen gegen
Kohlefinanzierung hat es Heffa Schücking und ihr Team im Jahr 2015 geschafft, das
norwegische Parlament von einem weitgehenden Kohleausstieg des
milliardenschweren Pensionsfonds in dem Land zu überzeugen. Kurz darauf
verkündete auch der Versicherungskonzern Allianz – nach einer urgewaldKampagne
– einen Ausschluss großer Kohlefirmen von Aktien- und
Anleihegeschäften.

Mit der derzeit laufenden Kampagne CoalExit.org enthüllt urgewald, welche
Unternehmen und Finanziers aktuell an der Planung und Entwicklung von mehr als
1.600 neuen Kohlekraftwerken bzw. -kraftwerksblöcken in 62 Ländern beteiligt sind.
Durch die Realisierung dieser Projekte würde die Kapazität von Kohlekraftwerken
um mehr als 840.000 Megawatt (MW) oder rund 42,8 % zunehmen. Ein Erreichen
der Klimaziele von Paris wäre damit unmöglich.

Argumente statt «Fake News»
«Heffa Schücking hat in dieser Zeit erheblichen Einfluss auf die Umweltpolitik
genommen. Für eine solche Arbeit braucht man nicht nur Faktenwissen und
Überzeugungskraft, Eloquenz und Entschlossenheit – dazu braucht man echten
Mut, Wagemut», betont EWS-Vorstand Sebastian Sladek. «Denn wir leben in einer
Zeit, in der Interessengruppen und Lobbys bemüht sind, ihre eigenen Versionen der
Wahrheit zu verbreiten. Dagegen geht Heffa Schücking an, dagegen macht sie mit
aller Macht mobil. Dabei ist ihr und ihrem Team kein Gegner zu groß. Sie kann stolz
darauf sein, ganze Investmentbereiche einfach wegargumentieren zu können, nur
bewaffnet mit einem Computer und Excel-Tabellen, die später ganze Vorstände zum
Umdenken bringen – nein – zwingen!»

 
Eintrag vom: 06.07.2017  




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