ECOtrinova e.V. und Plan B e.V. stellen aber einige Anforderungen
Mit dem von Stadt und Gemeinderat beabsichtigten kleinen Neubaustadtteil Zähringen-Nord/Längeloh auf rund 26 Hektar beiderseits der Gundelfinger Straße zwischen Güterbahn und Schnellstraße sind die beiden in Freiburg ansässigen gemeinnützigen Umweltschutzvereine ECOtrinova und Plan B grundsätzlich einverstande. Sie haben jedoch eine Reihe von Vorschlägen und Anforderungen für die Umsetzung. ECOtrinova hatte dem Stadtplanungsamt per detailliertem Schreiben von Anfang März 2017 solches „Gelb-Grünes Licht“ bereits entsprechend mitgeteilt, wobei das Amt dies in seiner Antwort erfreut zur Kenntnis nahm. Das Gebiet ist einer der 5 Vorab-Wohngebietsvorschläge für den Perspektivplan und großenteils bereits erschlossen. Es sollte nach Einschätzung der Vereine zusammen mit den Freiburger Möglichkeiten für Dachausbauten und Aufstockungen als einer von mehreren größeren Bausteinen dienen anstelle des auf der „grünen Wiese“ geplanten großen Neubaustadtteils Dietenbach.
Die Idee, dabei insbesondere auch die flächenhaften Großparkplätze zwischen Straßenbahn und Isfahanallee mit Wohnungen zu überbauen, hatte ECOtrinova-Vorsitzender Dr. Georg Löser im Oktober 2015 u.a. mit Foto vom bebaubaren Großparkplatz in die Bürgerdiskussion um den kommenden Perspektivplan online eingebracht.
Beim Ortstermin des Samstags-Forum Regio Freiburg am 5. November 2016 im nördlichen Zähringen, an dem auch Vorstände und aktive Mitglieder der Vereine Plan B e.V. und NABU Freiburg e.V. insbesondere aus Zähringen mitwirkten, wurden mehrere Anforderungen und Vorschläge für das Gebiet erörtert.
Hauptziel der Vereine ist, dort bezahlbaren ökologisch optimierten Wohnraum mit 1.500 bis 2.000 Wohnungen in verdichteter Bauweise, d.h. auch in die Höhe, zu erreichen, und zwar ohne freistehende Einfamilienhäuser oder Reihenhäuser, aber mit geeigneten Freiflächen. Die Wohnungsgrößen sollen flexibel umnutzbar und flächeneffizient sein für verschiedenen Bedarf samt "Wohnen und Arbeiten“ : Für die Wohnfläche pro Kopf seien je nach Belegung Zielgrößen von 20 bis 35 qm anzustreben bei ausreichend Kellerraum.
Positiv und günstig für die künftigen Wohnkosten ist: Das Gebiet ist in der Hauptachse und auch teilweise sonst i.w. schon erschlossen durch die Gundelfinger Straße samt Straßenbahn, Radweg sowie Ver- und Entsorgungsleitungen. Es sind kaum landwirtschaftliche Flächen betroffen. Zunächst sollten die Großparkplätze genutzt werden, dies mit geeigneter Beibehaltung eines Einkaufszentrums. Die Vereine schlagen über die jetzigen Planungen der Stadt hinaus vor, das meist reichlich flach bebaute kleine Gewerbegebiet zu Beginn der Gundelfinger Str. flächenmäßig besser zu nutzen mit höherer Bebauung teils auch für Wohnen und dort Parkplätze flächensparend neu zu ordnen.
Plan B weist insbesondere darauf hin, den Wald nördlich des Einkaufszentrums als Grünbrücke zu erhalten bei Mitnutzung als Freiraum, desgleichen das entstandene kleine Wäldchen an der Güterbahn, das ebenfalls als "Grünstützpunkt" vor allem für Fauna Richtung Ost und West dient. Zu erhalten sei auch die jetzige Freifläche südlich des derzeitigen Möbelmarktes. Eine Nordverschiebung des Kleingartengeländes Richtung Gundelfingen wird abgelehnt.
Ein neuer Radschnellweg direkt westlich der Güterbahn brächte zu viel Flächenverlust und würde das Wäldchen an der Güterbahn großenteils zerstören. Der Bedarf an Radwegen Richtung Gundelfingen ist an der Gundelfinger Str. plus östlich der Güterbahn sowie mit der Nutzung der Wildtalstr. und des Höhenwegs reichlich gedeckt. Von einer Straße samt Güterbahnbrücke für Kraftfahrzeuge zur Erschließung des von ECOtrinova, Plan B und anderen abgelehnten Baugebiets "Auf der Höhe" auf Wiesen in Zähringen wird u.a. wegen Flächen- und Grünbrückenverlust dringend abgeraten.
Für die Mobilität schlagen die Vereine vorrangig einen Fußgänger-, Radfahrer- und ÖPNV-Stadtteil vor mit sehr stark verringertem PKW-Bestand vor à la Vauban, aber mit Autoteilen (Carsharing).
Als selbstverständlich setzen die Vereine Plus-Energie-Bebauung mit sehr niedrigen Betriebskosten voraus samt Einsatz von Blockheizkraftwerken und von reichlich und blendfreier Photovoltaik mit Ziel hoher Energie-Autonomie, desgleichen sehr guten Schallschutz zur Schnellstraße und Güterbahn. |