Der Walderlebnispfad in Opfingen und Waltershofen wurde eröffnet
Im Waltershofener und Opfinger Mooswald hat das Forstamt in den vergangenen Wochen einen Walderlebnispfad eingerichtet, der an sechs Stationen den Lebensraum Mooswald beleuchtet und seinen besonderen Wert für den Naturschutz und den Menschen erlebbar macht. „Dieser neue Pfad bringt den Waldbesucherinnen und -besuchern das faszinierende Ökosystem Mooswald näher. Vor allem aber soll er Spaß machen und die Bürger motivieren, diesen außergewöhnlichen Wald mit allen Sinnen zu erleben“, sagte Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik zur Eröffnung am Samstag, 13. März.
Gemeinsam mit den Ortsvorsteherinnen Petra Zimmermann und Silvia Schumacher, den Vertreterinnen, Vertretern und Verwaltungen der Ortschaften und dem Forstamt radelte die Bürgermeisterin von Station zu Station. Unterwegs spricht der neue Walderlebnispfad fast alle Sinne an.
So ist bei der „Tierstation“ ein scharfes Auge gefragt; hier sind Tiersilhouetten im Wald versteckt und harren der Entdeckung. Eher um Geschicklichkeit geht es bei der „Totholz-Station“, die die Bedeutung von altem und totem Gehölz in bewirtschafteten Wäldern dokumentiert; hier können Besucher wie Totholzkäfer von Trittstein zu Trittstein hüpfen und damit als neue Art den Wald erobern. Bei der „Kohärenz-Station“ kann man sich in Zweierteams in Fledermäuse versetzen, die ihre Jungen von Wochenstube zu Wochenstube tragen.
Die Station „Platz der Sinne“ stellt den Wald hingegen als Psychotop vor. Kunstfertige Bänke laden dazu ein, nach den Anstrengungen der Aktivstationen zur Ruhe zu kommen, die Kühle am Bach unter Baumkronen zu atmen und der gar nicht so leisen Stille im Wald zu lauschen.
Zwischendurch haben Forstamtsleiterin Nicole Schmalfuß und Revierleiter Markus Müller auf der Eröffnungs-Tour leicht verdaulich über die vergangene und aktuelle Bewirtschaftung der Mooswälder informiert. Diese oberrhein-typische Waldform verdankt ihre hohe Artenvielfalt nicht zuletzt der Arbeit vergangener und gegenwärtiger Förstergenerationen.
Zum gemütlichen Abschluss der Einweihungsrunde hat die Waltershofener Feuerwehr die Gäste am Holzversteigerungsplatz bewirtet. Dessen Eingangstor hat der Kappler Holzkünstler Thomas Rees geschaffen. Ein hölzerner Zug weist hier auf den Anlass für die Einrichtung des Walderlebnispfades hin: Für den Bau des dritten und vierten Gleises der Bahn entlang der Autobahn durch den Mooswald müssen in einigen Jahren Waldflächen weichen – und damit wertvoller Lebensraum für Vögel, Fledermäuse, Käfer und Moose. Als Ausgleich wurden im Waltershofener und Opfinger Wald über 50 Hektar Wald still gelegt, und über Jahre hinweg pflanzt das Forstamt im Mooswald noch zahlreiche Eichen. Tafeln entlang des Pfades informieren über diesen Zusammenhang und über die Bedeutung alter und junger Eichen für seltene und geschützte Tierarten. Der neue Walderlebnispfad in Opfingen und Waltershofen wurde zum Teil mit dem Geld finanziert, das die Deutsche Bahn der Stadt Freiburg für den Verzicht auf die Holznutzung bezahlt hat. |