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Donnerstag, 25. April 2024
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Traktoren Demo mit Radfahrern durch die Stadt Freiburg
Anlässlich der Freiburger Aktionstage Nachhaltigkeit 2017 sowie der Europäischen Nachhaltigkeitswoche protestieren wir gegen den absolut nicht nachhaltigen Flächenverbrauch beim geplanten großen Neubau-Stadtteil Freiburg-Dietenbach auf 169 ha landwirtschaftlichem Boden, Wiesen und Wald.

Am Samstag, 20. Mai 2017, von 13 bis ca. 15 Uhr fahren Landwirte aus Freiburg und Umgebung, die als Eigentümer oder Pächter im Gewann Dietenbach und als Folge in anderen Gebieten Freiburgs und im Umland betroffen sind vom geplanten großen Neubau-Stadtteil Dietenbach, die 2. Traktoren Demo durch die Freiburger Innenstadt.

Für Radfahrerinnen und Radfahrer gibt es diesmal die Möglichkeit am Begleit-Korso teilzunehmen mit Start und Anschluss hinter den Traktoren gegen 13.30 Uhr am Platz vor dem Konzerthaus Freiburg. Um ca. 13.45 Uhr folgt am Fahnenbergplatz/ Friedrichstrasse ein Stopp mit einer knapp halbstündigen Kundgebung.

Veranstalter ist die Bürgerinitiative (BI) Pro Landwirtschaft und Wald in Freiburg Dietenbach & Regio, www.prolandwirtschaft.de, facebook. Unterstützer sind 12 Vereinigungen aus den Bereichen Landwirtschaft, Natur-, Umwelt- und Klimaschutz sowie Kleingärten.
Die Teilnahme erfolgt ausdrücklich auf eigene Gefahr und Haftung.

Zeitlicher Ablauf:
Abfahrt der Traktoren: 13 Uhr am Friedhof Freiburg St. Georgen
Treff mit den Radfahrern: ca. 13.30 Konzerthaus
Weiter bis zur Friedrichstrasse/ Fahnenbergplatz zur Kundgebung: ca. 13.45
Weiter die Stadtrunde mit Traktoren und Radfahrern bis Konzerthaus
Weiterfahrt der Traktoren bis zum Dietenbach/ Mundenhof, dort Abschluss.

Streckenverlauf:
Parkplatz Friedhof St. Georgen, Basler Landstr., Heinrich v. Stephanstr., Schnewlinstr., Bismarckallee, Friedrichstr., Leopoldring, Schlossbergring, Wallstr., Holzmarkt, Rempartstr., Belfortstr., Wilhelmstr., Bismarckallee, Breisacher Str., Berliner Allee, Binzengrün, Opfinger Str., Bettina-von-Armin-Str., Rieselfeld, Mundenhof.

Hintergrundinfos:
Warum die 2. Demo?
Anlässlich der Freiburger Aktionstage Nachhaltigkeit 2017 und der Europäischen Nachhaltigkeitswoche kritisieren wir die tatsächliche Nachhaltigkeitsstrategie der Stadt Freiburg in punkto Flächenverbrauch. Die Bundesregierung hat im Rahmen der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2020 die Neuinanspruchnahme von Flächen für Siedlungen und Verkehr auf 30 Hektar (derzeit 69 ha) pro Tag zu verringern. Wir fragen: wo bleiben die Bemühungen in dieser Richtung bei der Freiburger Stadtpolitik?

In Freiburg Dietenbach plant die Stadt die Bebauung von ca. 169 Hektar Äckern, Wald und Wiesen mit Häusern, Straßen usw. – dies im krassen Gegensatz zur Nachhaltigkeitsstrategie. Die BI fordert, den Verbrauch von Flächen der Landwirtschaft, von Wald und Kleingärten in Freiburg und Region zu stoppen.

Die BI Pro Landwirtschaft und Wald in Freiburg Dietenbach & Regio setzt sich mit ihren zahlreichen Unterstützer-Vereinigungen (s. Flyer) ein für die durchaus vorhandenen Alternativen (Aufstockungen, Dachausbauten, Umbauten für mehr Wohnraum, grundsätzlich mehr Genehmigungen für höhere Bauwerke, Leerstandsregister und Leerstandsmanagement, , mehr Wohnungen statt Büros (Bahnhofsmeile!), Rücknahme illegaler Ferienwohnungen, Überbauung vieler großer Parkplatzflächen, Bebauung von noch ausstehenden unumstrittenen Flächen des aktuellen Flächennutzungplans 2020, mehr Wohnen für Hilfe, bessere Nutzung von Wohnraumreserven in Mischgebieten, und insbesondere die soziale und ökologische Entwicklung einer ganzen Reihe Freiburger Stadtteile und Stadtquartiere für mehr Wohnen von Zähringen-Nord/Längeloh über den alten Güterbahnhof und Teile von Herdern und Neuburg bis hin u.a. nach Haslach-Schildacker und Haid.

Die regionale Landwirtschaft wird zwar von der Politik immer wieder öffentlich gewünscht, aber in Wirklichkeit durch Ausweisung ständig weiterer Bauflächen im Außenbereich in der Existenz bedroht und letztlich unwiederbringlich zerstört. Dabei wird die Ernährung der Menschen in Freiburg laut Untersuchung i.A. der Stadt nur noch zu 20% aus der Region Südbaden bedient.

Die BI möchte das Thema Flächen-Versiegelung und die negativen Konsequenzen für Wasser, Luft, Klima und die Artenvielfalt zu den Bürgern tragen: Es ist ein sehr wichtiges Umweltthema, welches uns in den nächsten Jahrzehnten zunehmend beschäftigen wird. Wir möchten mit unseren Unterstützern den Böden, den Wiesen und dem Wald eine Stimme geben. Flächenschutz ist auch Menschenschutz!
Nach wie vor gibt es für die Landwirte keine ausreichenden Ersatzflächen, nur etwa 29 ha. Es wird auch kaum mehr werden, weil Freiburg und Umland einfach nicht mehr genug Flächen zur Verfügung stehen. Schon jetzt werden auch anderen Landwirten in Freiburg außerhalb vom Gewann Dietenbach und außerhalb Freiburgs stadteigene Pachtflächen gekündigt, die später den Dietenbacher Landwirten zur Verfügung gestellt werden sollen. D.h. aber, dass auch diesen Landwirten in Folge Flächen weggenommen werden und auch dort durch den Flächenverlust die Wirtschaftlichkeit und teilweise auch Existenz der Betriebe bedroht sind. Auch bei diesen Landwirten „in zweiter Reihe“ entsteht ist schon Unruhe.

Hier ein Auszug von Problemen, die den Bau von günstigem Wohnraum im Gewann Dietenbach sehr unrealistisch erscheinen lassen:
Die von der Stadtverwaltung „zurechtgebastelte“ Finanzierung für den neuen Stadtteil mit 98 Mio. Euro aus dem Haushalt, weitere Finanzlöcher, die vielen nicht im Eigentum der Stadt vorhandenen Grundstücke, die Vertreibung von Landwirten bzw. deren Existenzgefährdung, das nur mit sehr hohen Kosten zu umgehende Verbot im Überschwemmungsgebiet Dietenbach, vorgeschriebene teure Lärmschutzwälle, hohes Grundwasser, die Verlegung von Sendemast und Hochspannungsleitungen, mühsame Ausgleichsflächensuchen für Naturverluste, nicht zufriedenstellende geplante ÖVNP-Verbindung, Verlust von Dietenbach für die Naherholung für die Bevölkerung von Weingarten und Rieselfeld, kein Schwimmbad, kein Bürgerzentrum à la Glashaus Rieselfeld, von vorneherein zu kleine Schule, Verlust von Flächen für die Ernährung von bis zu 2.000 Menschen.…
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Eintrag vom: 11.05.2017  




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