Die Mai-Ausgabe des ÖKO-TEST-Magazins gibt es seit dem
27. April 2017 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 4,50 Euro.
Aus dem Inhalt
Test: vegane Brotaufstriche
Mehr als die Hälfte schneidet „sehr gut“ oder „gut“ ab. Was die Kalorien angeht, können allerdings viele vegane Brotaufstriche mit Leberwurst oder Gouda mithalten. Und frei von Schadstoffen sind sie leider auch nicht immer. Auffällig viele enthalten etwa Mineralölbestandteile. Dazu kommen noch in einigen Produkten Fettschadstoffe, die Nieren, Hoden und Brustdrüsen schädigen können oder als krebserregend und genotoxisch gelten.
Test: Craft-Biere
Deutsches Bier? „Industrieplörre!“, sagen viele Craft-Bier-Brauer. Deshalb experimentieren sie, beleben alte Biersorten neu und pfeifen dabei oft auf das Reinheitsgebot. Mit Erfolg, wie der Test zeigt. ÖKO-TEST kann fast alle getesteten Craft-Biere empfehlen. Ein bisschen Luft nach oben gibt’s bei einigen Bieren trotzdem: Die Themen Glyphosat, Milchsäurebakterien und leichte Geschmacksfehler müssen manche Brauer noch in den Griff bekommen.
Test: Babytees
Viele Eltern greifen zu Babytees, wenn das Baby Bauchschmerzen hat. Der Fenchel soll beruhigend wirken. Zu empfehlen sind die Tees aber nur dann, wenn sie frei von Schadstoffen sind. Das sind zwar die meisten im Test, allerdings gibt es auch Marken, die schädliche, krebserregende Beikräuter enthalten. Besonders ärgerlich ist, dass viele Bio-Tees auch Spuren von Pestiziden aufweisen. Auch mischen zwei Anbieter unnötigerweise dem Tee süßende Zutaten bei.
Test: Rosensträuße
Rosensträuße sind erheblich mit Pestiziden verseucht. Das Labor fand etwa mehr als 100 mg/kg Spritzgifte in einem Blumenstrauß. Leider ist das gesetzlich erlaubt, denn einen Grenzwert für Schnittblumen gibt es nicht. Die Belastung setzt sich aus bis zu 20 verschiedenen Pestiziden zusammen. Zudem ist etwa jede dritte der nachgewiesenen Substanzen besonders bedenklich. Die Chemiekeule trifft vor allem die Arbeiter in den Farmen.
Test: Bartpflegeprodukte
Die Probleme dieser Bartöle, Bartbalsame und Bartfluids sind vielfältig und beschränken sich nicht auf eine Produktgruppe. So stecken beispielsweise problematische Duftstoffe in ihnen wie das fortpflanzungsgefährdende Lilial oder künstlicher Moschusduft, der in Verdacht steht, Leberschäden zu verursachen. In zwei Marken analysierte das Labor auch Mikroplastik, welches in der Umwelt nur schwer abgebaut werden kann.
Test: Gleitgele
Der Trend zum Natürlichen macht vor der intimen Zweisamkeit nicht halt: Aktuelle Gleitmittel werben damit, schadstoff- und parfümfrei zu sein. Leider sind nicht alle der 20 Gele im Test unbeschwert zu genießen. Das liegt unter anderem an den bedenklichen oder umstrittenen Konservierungsmitteln und PEG/PEG-Derivaten, die die Haut für Fremdstoffe durchlässiger machen. Immerhin zwölf Produkte halten aber uneingeschränkt, was sie versprechen.
Test: PVC-Böden
Von der Produktion über die Nutzung bis hin zur Entsorgung ist der gesamte PVC-Lebenszyklus eine einzige Schadstoffgeschichte. Trotzdem erleben PVC-Böden seit Jahren eine Art Renaissance. Zu Unrecht, wie der Test zeigt: Acht von zwölf Böden sind „ungenügend“. Das liegt vor allem an den weichmachenden Inhaltsstoffen. Mehr als die Hälfte aller geprüften Böden überschreitet die Abwertungsgrenzen für gesetzlich reglementierte Phthalate deutlich. Zwei Marken enthalten abwertungsrelevante Gehalte an Dibutylzinn, welcher bereits in kleineren Dosierungen das Immun- und Hormonsystem von Tieren und vermutlich auch das des Menschen beeinträchtigen kann.
Test: Pflegeversicherungen
Bei den Pflegeversicherungen lauern viele Fallstricke. Ein Tarif baut etwa keine Altersrückstellungen auf. Das Angebot ist jetzt zwar gnadenlos günstig, im Alter von 60 Jahren zahlt der Kunde dann horrende Beiträge. Ein weiterer Fallstrick ist der Rechnungszins: Denn bei einem hohen rechnerischen Zins ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser gesenkt wird und die Beiträge dann deutlich steigen, sehr hoch. Das erklärt möglicherweise auch, warum fast die Hälfte der am Test teilnehmenden Versicherer sich nicht in die Karten schauen lässt und eine Angabe zum Rechnungszins verweigert hat.
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Dieses Mal im Heft: Extra Vegetarisch und vegan leben
Wertewandel oder Marketing? Vegane Wurst aus der Fleischfabrik
Unternehmen der Fleischwarenindustrie füllen – mit freundlicher Unterstützung des Vegetarierbunds – Supermarktregale mit veganen Produkten. Nicht weil sie plötzlich umdenken, sondern weil die Branche unter Druck steht. Das Nachsehen haben oft die kleinen Pionierbetriebe.
Nachhaltig, gesund, überlegen?
Um vom tierfreien Essen zu überzeugen, scheint Veganern jedes Argument recht. Die Speisen seien gesünder, die Ersatzprodukte besser und das fleischfreie Leben schone die Umwelt. ÖKO-TEST nimmt alte Behauptungen und neue Erkenntnisse genauer unter die Lupe.
Heimisches Superfood: Warum in die Ferne schweifen ...
... sieh, das Gute liegt so nah. Statt Chia- lieber Leinsamen, statt Goji- besser Heidelbeeren: Viele heimische Lebensmittel strotzen nur so vor Vitaminen und Mineralstoffen. Und haben außerdem keine langen Transportwege hinter sich.
Vegane Textilien: Neues aus dem Faserreich
Ob Stoffe aus Algen oder Ananasblättern: Junge Modedesigner experimentieren mit neuen Materialien. Die ambitionierten Kleidungsstücke, die daraus entstehen, sind zwar noch Nischenprodukte. Aber Innovation ist in der Textilbranche wichtig.
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Und außerdem:
Klimawandel im Faktencheck: Von Wahrheit und Wissenschaft
Die Erde heizt sich auf, kaum jemand bestreitet das heute noch. Aber ist die Ursache für die globale Erwärmung tatsächlich der Mensch mit seiner Lebensweise? Oder sind es nicht doch die Sonne und andere natürliche Faktoren, die das Klimageschehen lenken? Immer wieder melden sich sogenannte Klimaskeptiker zu Wort, die den wissenschaftlichen Konsens zum Klimawandel bezweifeln. Dabei können Laien oft nicht erkennen, ob es um seriöse wissenschaftliche Erkenntnisse, gezielte Falschbehauptungen oder politische Panikmache geht. ÖKO-TEST hat die häufigsten Argumente der Klimaskeptiker überprüft.
Gemüsegarten: Gärtnern mal ganz anders
Die Beete sauber gezupft, die Pflänzchen in Reih und Glied – das typische Bild des deutschen Nutzgartens. Dabei gibt es jenseits von Monotonie, Hacken und Düngen noch ganz andere Wege zur erfolgreichen Gemüseernte. ÖKO-TEST stellt einige außergewöhnliche Anbaumethoden vor. |