Aktuelle Studie zu Umweltbewusstein veröffentlicht - Umweltthemen stehen mit an oberster Stelle
Umweltschutz ist ein zentrales Thema für die Bevölkerung in Deutschland. Zu dem Ergebnis kommt die heute veröffentlichte „Umweltbewusstseinsstudie“ von Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt, die alle zwei Jahre erscheint. Umweltthemen stiegen in der Relevanz der Bevölkerung seit der letzten Befragung von Platz fünf auf Platz drei und folgen damit hinter den als wichtigen gesellschaftlichen Problemen genannten Themen Migration und Sicherheit.
Abgefragt wurden auch besonders bedrohlich empfundene Umweltveränderungen. Hier landet der Plastikmüll in den Weltmeeren auf Platz eins. 74 Prozent der Deutschen stufen ihn als sehr bedrohlich ein, fast alle – 97 Prozent – sehen hier ein relevantes Umweltrisiko.
„Es ist nicht nur ein Gefühl, das einen beim Einkauf ereilt, auch die Statistik zeigt: Wir produzieren immer mehr Plastikmüll, jedes Jahr kommen vier Prozent dazu. Die Hälfte der fast sechs Millionen Tonnen Plastikmüll entsteht durch Verpackungen. Dabei wären viele Einwegverpackungen leicht einzusparen – etwa durch Mehrweg bei Getränkeflaschen“, sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
Plastikmüll ist leicht und verweht schnell. Er baut sich nicht ab, sondern zersetzt sich nur langsam in immer kleinere Teilchen, sogenanntes Mikroplastik. Besonders grausam zeigt sich der Kunststoffwahnsinn im Meer, wo Tiere den Müll für Nahrung halten oder sich darin verfangen und elendig verenden. Auch „Bio-Plastik“ darf nicht in der Natur oder auf dem heimischen Kompost landen, da es sich, anders als sein Name vermuten lässt, nur unter speziellen Bedingungen in technischen Anlagen abbauen lässt. „Eine Welt ganz ohne Plastik ist nur noch schwer vorstellbar. Umso wichtiger ist es, dass Plastik weniger und anders eingesetzt wird: für langlebige Produkte, die recyclingfähig oder wirklich in der Natur biologisch abbaubar sind“, so NABU-Referentin für Umweltpolitik Indra Enterlein. |