NABU lädt zum Rundgang durch den virtuellen Supermarkt / Info-Grafiken zeigen Alternativen von Obst und Gemüse bis Kosmetik
Über 100 Millionen Schokohasen gehen Ostern in Deutschland über die Ladentheke. Aber nicht nur Schokohasen und Ostereier füllen nach der Fastenzeit die Einkaufswagen in den über 38.000 kleinen und großen Supermärkten, Discountern oder SB-Warenhäusern in Deutschland. Im Lebensmittelhandel ist Gründonnerstag einer der umsatzstärksten Tage im Jahr. Der NABU gibt Tipps, wie der Einkauf für die Festtage umweltfreundlicher gelingt. Unter www.NABU.de/supermarkt-grafik zeigt der NABU bei einem Rundgang durch einen virtuellen Supermarkt, welche ökologischen Schattenseiten unser Lebensmittelkonsum hat und wie Kunden, aber auch der Handel es besser machen können. An sieben Stationen – von der Obst- und Gemüseabteilung über das Kühlregal bis zur Kasse – gibt es Hintergrundinformationen und Verbrauchertipps: Welche Vorteile hat Bio? Wie viele Liter Wasser verbraucht ein Kilo Rindfleisch und welche Alternativen gibt es beim Griff ins Regal, um Verpackungsmüll zu reduzieren?
„Was wäre das Osterfest ohne den Osterhasen – sein Vorbild der Feldhase hat es aber inzwischen schwer: Die industrielle Landwirtschaft raubt ihm die Nahrungsgrundlage und die nötigen Rückzugsorte. Verbraucher können mit ihren Kaufentscheidungen zwar viel Einfluss nehmen, aber das Beispiel Landwirtschaft zeigt, dass es nicht reicht, Konsumenten zu motivieren, mehr Bio einzukaufen und weniger Fleisch zu essen“, sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Hier sind Politik, Handel und Industrie gefragt, Milliarden bisher umweltschädlicher Subventionen ökologisch auszurichten, den Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln strenger zu regulieren und Kunden nicht weiterhin mit Preisdumping zu vermitteln, wertvolle Lebensmittel dürften nichts kosten“, so Miller weiter. Darum habe der NABU mit anderen Organisationen die Kampagne LivingLand (www.living-land.de ) für eine andere EU-Landwirtschaftspolitik gestartet.
Die Ernährung macht ein Drittel des gesamten Rohstoffverbrauchs der privaten Haushalte aus – befördert vor allem durch den Konsum von Fleisch und Milchprodukten. In die Berechnungen für den tatsächlichen Ressourcenverbrauch für unsere Ernährung fließen neben der landwirtschaftlichen Produktion auch Rohstoffe für Verpackungen, Maschinen, Transporte sowie der Bau von Supermärkten ein. „Der Handel muss auch Mut zur Auslistung haben, zum Beispiel sollte die Einweggetränkeflasche aus den Regalen verschwinden und der Trend zu immer mehr vorverpackten Frischeprodukten muss gestoppt werden. Kunden unterschätzen noch zu sehr, welchen Einfluss der Kauf von Fleisch- und Milchprodukten auf Natur und Umwelt hat. Auch ist es wichtig, nicht auf jede Billigaktion und jeden Trend aufzuspringen wie To-Go- und Convenience-Produkte, die einen enormen Anstieg an Verpackungsmüll bedeuten. Das Verramschen von Lebensmitteln muss aufhören, um sie wieder als wertvolles Gut wertzuschätzen und die Lebensmittelverschwendung in den Griff zu bekommen“, sagt Katharina Istel, NABU-Expertin für nachhaltigen Konsum. „Es gibt viele Ansatzpunkte, um unsere Konsum-, Produktions- und auch Lebensstile ökologisch und sozial nachhaltiger umzugestalten. Das ist unumgänglich, wenn wir die Belastungsgrenze unseres Planeten nicht weiter strapazieren, den Klimawandel in den Griff bekommen und die biologische Vielfalt erhalten wollen“, so Istel weiter.
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