| Für Kinder, die aus anderen Ländern nach Deutschland geflüchtet sind, haben die Freiburger Schulen spezielle
 Vorbereitungsklassen eingerichtet. Vor allem beim
 Spracherwerb, dem Schlüssel zur Integration und weiteren
 Bildung, ist aber oft zusätzliche Unterstützung gefragt. Hier
 setzt das Projekt Schulische Bildungspaten an, das
 engagierte Menschen mit Schülerinnen und Schüler der
 Vorbereitungsklassen zusammenbringt. Das Projekt läuft seit
 Juni 2016. Die Federführung liegt bei der Stabsstelle
 Freiburger Bildungsmanagement im Amt für Schule und
 Bildung. Mittlerweile sind 30 ehrenamtliche Bildungspaten an
 acht Freiburger Schulen im Einsatz. Aktuell werden weitere
 Patinnen und Paten gesucht.
 
 Der Aufruf richtet sich an alle interessierten Bürgerinnen und
 Bürger. Besonders angesprochen sind Menschen mit einem
 pädagogischen Hintergrund oder einer entsprechenden
 Ausbildung, zum Beispiel pensionierte Lehrkräfte oder
 Studierende der Pädagogik. Die Bildungspatenschaft ist ein
 Ehrenamt, es erfolgt keine Bezahlung. Die Begleitung sollte
 idealerweise ein Schuljahr dauern, mindestens jedoch ein
 halbes. Die Patinnen und Paten treffen sich ein bis zwei Mal
 pro Woche mit einem Kind, einem Jugendlichen oder einer
 Kleingruppe von zwei bis drei Schülerinnen und Schülern, um
 sie beim Lernen zu unterstützen. Die Treffen finden in der
 Regel in der Schule statt – je nach Bedarf direkt im Unterricht,
 in der Hausaufgabenbetreuung oder als gezielte Nachhilfe in
 einzelnen Fächern. Auch der morgendliche Weg zur Schule
 kann gemeinsam erprobt werden. Die zuständigen Lehrkräfte
 legen den Förderbedarf, den Lernstoff und einen Zeitplan fest
 und besprechen die Planung mit den Beteiligten. Außerdem
 gibt es an jeder beteiligten Schule eine Kontaktperson für die
 Bildungspaten.
 
 Vorbereitungsklassen gibt es an allen allgemeinbildenden
 Schulen in Freiburg, also in Grund- und Werkrealschulen,
 Realschulen und Gymnasien. Wo welcher Bildungspate
 eingesetzt wird, entscheidet sich nach einem persönlichen
 Gespräch und mit Hilfe einer Informations- und Kontaktbörse.
 Ein Qualifizierungskonzept bietet den Patinnen und Paten die
 Möglichkeit, fachliche Workshops zu besuchen und sich
 regelmäßig auszutauschen. Ebenso werden sie auf regionale
 Unterstützungsangebote hingewiesen.
 
 Ziel ist es, die Integration der Kinder und Jugendlichen zu
 verbessern. Dazu helfen die Bildungspaten ihren Schützlingen
 das Sprechen, Lesen und Schreiben der deutschen Sprache
 zu lernen. Ebenso vermitteln sie die kulturellen
 Gegebenheiten und Wertvorstellungen in der neuen Heimat.
 Im Mittelpunkt stehen dabei die individuellen Bedürfnisse der
 einzelnen Schülerinnen und Schüler. Die Patinnen und Paten
 sollen Ratgeber auf Augenhöhe sein. Das bedeutet, die
 Ressourcen der Kinder zu erkennen, zu fördern und eine
 vertrauensvolle Beziehung aufzubauen.
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