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NABU legt Position zu Windenergie und Naturschutz vor
Strenge Kriterien für Windenergie im Wald

Beim Ausbau der Windenergie kommt es immer wieder zu Konflikten mit dem Naturschutz. In seinem jetzt vorgelegten Positionspapier „Naturverträgliche Nutzung der Windenergie an Land und auf See“ stellt der NABU dar, wie der Ausbau der Windenergie in Deutschland insgesamt möglichst im Einklang mit der Natur geschehen kann.

„Dass wir in Deutschland die Windenergie brauchen, um unsere Klimaschutzziele zu erreichen, steht außer Frage. Wir dürfen dabei aber den Klimaschutz nicht gegen den Naturschutz ausspielen. Deshalb sind klarere Regeln zum naturverträglichen Ausbau der Windenergie notwendig. Ziel muss es sein, bei der Planung neuer Anlagen Konflikte von vornherein zu vermeiden und für Vorhabenträger mehr Rechtssicherheit zu schaffen. Naturschutzbelange müssen von Beginn an in den Planungen ausreichend berücksichtigt werden“, sagt NABU-Präsident Olaf Tschimpke.

In dem Papier fordert der NABU, die Naturverträglichkeit stärker als politisches und planerisches Leitbild in den Ausbau der erneuerbaren Energien aufzunehmen. „Damit aus Naturschutzsicht besonders wertvolle Gebiete künftig frei von Anlagen gehalten werden, muss der Ausbau über eine verbindliche Regionalplanung mit klaren Ausschlussgebieten räumlich gesteuert werden“, so Tschimpke weiter. Als solche Gebiete sieht der NABU fast alle des europäischen Natura-2000-Netzwerks und Gebiete, in denen „windenergie-sensible“ Arten wie zum Beispiel Fledermäuse, Rotmilan oder Schreiadler stark verbreitet sind. Auch in der Ostsee sollte aufgrund ihrer besonderen hydrografischen und ökologischen Besonderheiten kein weiterer Ausbau der Offshore-Windenergie stattfinden.

Den Verzicht auf Windenergie im Wald hält der NABU auch in waldarmen Regionen für notwendig. „Unsere Wälder sind wertvolle Lebensräume, die wir unbedingt erhalten müssen. Offenlandstandorte sollten daher grundsätzlich bevorzugt werden“, so der NABU-Präsident. Bei der Wahl von möglichen Standorten in Wäldern unterscheidet der NABU zwei Kategorien: „waldreiche“ und „waldarme“ Regionen. Als "waldarm" gelten Gebiete, deren Waldanteil unter dem Bundesdurchschnitt von derzeit 32 Prozent liegt. Hier muss aus NABU-Sicht grundsätzlich auf den Ausbau der Windenergie im Wald verzichtet werden. In waldreichen Regionen hingegen könnten einzelne Windenergieanlagen im Wald gebaut werden.

„Als Standort kommen naturferne Nadelwälder in Frage oder Waldgebiete, die bereits durch Infrastruktur wie Straßen, Leitungen oder Schienen beeinträchtigt sind. Grundsätzlich vermieden werden sollte der Ausbau in naturnahen, über hundert Jahre alten Laub- und Mischwäldern sowie in Wäldern, die in großen, unzerschnittenen und verkehrsarmen Räumen liegen“, so NABU-Energiereferentin Inga Römer. „Das Positionspapier ist auch eine Empfehlung an Politik und Planer, da es auflistet, wie Naturschutz beim Ausbau der Windenergie integriert werden kann.“
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Eintrag vom: 30.03.2017  




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