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Der Freiburg-Cup ist gut gestartet
Stadt Freiburg bewertet die Einführung eines Pfandbechers für Kaffee als großen Erfolg

Stadtverwaltung und ASF arbeiten an einer weiteren Optimierung des Pfandbechersystems

Der Freiburg-Cup ist angekommen. Vier Monate nach der
Vorstellung des Kaffee-Pfandbechers in Freiburg zieht die
Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg (ASF)
gemeinsam mit der Stadtverwaltung eine positive Bilanz.

Das Freiburger Pilotprojekt stieß bundesweit auf große
Resonanz. Seit November 2016 wird der stabile,
spülmaschinenfeste Freiburg-Cup in Cafés und Bäckereien in
der Innenstadt für den Kaffee „To go“ angeboten. Das
Interesse von Kunden und Gastronomen war von Anfang an
groß. Begonnen wurde mit 5.000 Pfandbechern, nach vier
Monaten sind schon etwa 14.000 Becher bereits im Umlauf
und die Aktion expandiert.

14 Cafés und Bäckereifilialen aus der Freiburger Innenstadt
waren am Anfang mit am Start. Vier Wochen später
beteiligten sich schon 44 Geschäfte an der Aktion, inzwischen
zählen 72 Kaffeebetriebe, Bäckereien oder Eiscafés zu den
Partnern des Freiburg-Cups. Außerhalb des Stadtzentrums ist
der Pfandbecher bereits im Stühlinger, in der Wiehre und in
Cafés in Herdern zu bekommen, seit Mitte Februar vertreibt
auch die Gastronomie des Uni-Klinikums den Freiburg-Cup.
„Durch das breite Medienecho am Anfang der Aktion wurde
der Becher schlagartig zum Stadtgespräch. Alle wollten ihn
haben - und die Beliebtheit des Freiburg-Cups hat sich
gehalten“, resümiert Michael Broglin, Geschäftsführer der
ASF.

Bei einem Erfahrungsaustausch Ende letzter Woche im
Freiburger Rathaus bestätigten Vertreterinnen und Vertreter
der Kaffee-Gastronomie, dass der ökologische Impuls des
Freiburg-Cups viele „To go“-Kunden erreicht habe. Dennoch
sei die weitere gezielte Ansprache der Kaffeetrinker durch das
Thekenpersonal unverzichtbar. Umweltbürgermeisterin Gerda
Stuchlik sagte zu, „dass ASF und Stadtverwaltung weiter an
der Verbesserung und Optimierung des Pfandbechersystems
arbeiten werden. So soll unter anderem der Rücklauf der
gebrauchten Becher, beispielsweise durch einen über das
Smartphone abrufbaren Stadtplan mit allen teilnehmenden
Geschäften verbessert werden.“

Auch außerhalb Freiburgs findet der Pfandbecher Beachtung.
So sind in mehreren deutschen Großstädten gezielte
Aktionen zur Vermeidung von Einweg-Kaffeebechern geplant,
die sich am Freiburger Beispiel orientieren. Dabei ist die ASF
Ansprechpartner für die örtlichen Umweltverbände und
Stadtverwaltungen. Die ASF hofft, dass sich weitere Akteure
von der Aktion inspirieren lassen, denn nur gemeinsam kann
es den Kommunen gelingen, etwas gegen die
Einwegbecherlawine auszurichten. Allein 12 Millionen leere
Becher fallen in Freiburg jedes Jahr beim Genuss von Kaffee
„To go“ an. Die gebrauchten Einwegbecher lassen sich nicht
recyceln und müssen als Restmüll entsorgt werden.

Kunden, die ihren Kaffee zum Mitnehmen im Freiburg-Cup
kaufen, zahlen einen Euro Pfand und können den leeren
Becher in allen mitmachenden Geschäften zurückgeben.
Anschließend wird der Becher gespült, bei jedem Einsatz
spart der robuste Freiburg-Cup einen Wegwerfbecher ein. Für
die Cafébetriebe fallen keine Kosten an, die Stadt Freiburg
trägt die Kosten für die Einführung des Systems, die
Koordination liegt bei der ASF.
 
Eintrag vom: 23.03.2017  




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