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BWE fordert Ausbau der Windenergienutzung in Baden-Württemberg
Die außergewöhnliche Trockenheit der letzten Monate ist Zeichen eines schnell fortschreitenden Klimawandels. Der Ausbau Erneuerbarer Energien ist deshalb das Gebot der Stunde – auch und gerade in Baden-Württemberg kann Windenergienutzung einen entscheidenden Beitrag leisten.

Freiburg, 13.02.2017 / Matthäus Weber blickt besorgt auf sein Vieh. Seit 28 Jahren betreibt er mit der Familie den Gschwinghof, einen Bio-Bauernhof in St. Peter im Schwarzwald. Es gab gute und weniger gute Zeiten. Aber zu trinken hatten die Tiere genug. Wasserknappheit im Winter? So anhaltend kennt er das nicht. Der ehemalige Hofbrunnen und andere Brunnen sind seit dem Sommer trocken. „Die Situation ist angespannt. Wasser fehlt im Boden und im Wald." Die Lösung? „Gute Frage", so Weber, „für Wasser gibt es keine Alternative!" 100 Liter braucht die Kuh am Tag.

Woher kommt die ungewöhnliche Wasserknappheit, die neben dem Gschwinghof viele Gemeinden und Höfe im Schwarzwald betrifft? „Das ist der Klimawandel. Die Auswirkungen hat man schon vor 30 Jahren vorhergesagt.", so Weber. Heiße Sommer, trockene Winter. Der gefrorene Boden kann den wenigen Regen, der noch kommt, nicht aufnehmen. Tatsächlich waren die letzten Monate extrem trocken; die Grundwasserspiegel im Land sind auf historische Tiefstände gefallen, statt wie sonst im Winter zu steigen. So schlimm sei es seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1913 nicht gewesen, bestätigte Wasser-Experte Michel Wingering von der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz (LUBW) gerade in der Südwest-Presse. „Diese Entwicklungen sind alarmierend und mahnen zur Eile im Kampf gegen den Klimawandel", betont der Vorsitzende des baden-württembergischen Landesverbandes des Bundesverbands Windenergie, Christian Oberbeck. Er fordert daher: „Die Windenergienutzung in Baden-Württemberg muss engagiert ausgebaut und die klimaschädliche Kohleverstromung endlich gestoppt werden." Aber die Windpark-Projektierer im Schwarzwald und Oberschwaben treffen oft auf Widerstand. „Es heißt, man brauche Zeit, um über die Energiewende nachzudenken. Die haben wir nicht", so Oberbeck.

Davon ist auch der Landwirt vom Gschwinghof überzeugt. Mit seiner eigenen Windenergieanlage unweit des Hofes produziert er ein Vielfaches des benötigten Stroms. „Windkraft leistet einen entscheidenden Beitrag im regenerativen Energiemix zur CO2-Reduzierung", betont Weber. Hoffentlich macht sein Modell Schule. Damit die Tiere im Schwarzwald keinen Durst leiden müssen.
 
Eintrag vom: 16.02.2017  




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