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Karlsruhe: Waldkauz, Blindschleiche und Klatschmohn
Manche "Art des Jahres" ist auch in Karlsruhe anzutreffen

Verschiedene VerbĂ€nde und Institutionen benennen alljĂ€hrlich Arten des Jahres. Der Naturschutzbund Deutschland zĂ€hlt mehr als 30 „Jahreswesen“ auf, darunter beispielsweise das „gefĂ€hrdete Nutztier des Jahres“, die deutsche Pekingente, oder den „Pilz des Jahres“, das Judasohr.

Vogel des Jahres ist der Waldkauz. Er bevorzugt Laub- und MischwĂ€lder sowie reich strukturierte Landschaften wie WĂ€lder, Wiesen oder StreuobstbestĂ€nde. Die Forstverwaltung hilft ihm wie auch anderen Tieren durch ihr Alt- und Totholzkonzept, mit dem Habitatbaumgruppen von etwa zehn bis 15 BĂ€umen und rund einem bis drei Hektar große Waldrefugien ausgewiesen werden.

Den eigentlich im Wald lebenden Waldkauz gibt es im gesamten Karlsruher Stadtgebiet. Im Gegensatz zur Haselmaus, dem Wildtier des Jahres. Sie ist keine Maus, sondern gehört zur Familie der Bilche. Weil die Landschaft immer strukturĂ€rmer wird und weniger Hecken und Feldgehölze vorhanden sind, wird sie auch hier immer seltener. Das etwa sieben Zentimeter kleine, nachtaktive Tier ist sehr scheu. Es klettert gerne im GebĂŒsch, hĂ€lt momentan aber Winterschlaf. Auch der Baum des Jahres, die Fichte, ist im Karlsruher Stadtgebiet nicht mehr nennenswert vorzufinden, weil die klimatischen VerhĂ€ltnisse nicht geeignet sind. Es ist fĂŒr den einstigen „Brotbaum der Forstwirtschaft“ in Karlsruhe zu warm und es gibt zu wenig NiederschlĂ€ge. Der Flachwurzler ist durch den Klimawandel bedroht. Er war einstmals in Karlsruhe und an vielen anderen Orten im Übermaß angepflanzt.

Immer weitere Verbreitung, wahrscheinlich als Gewinnerin des Klimawandels, findet die Gottesanbeterin. Das Insekt des Jahres war frĂŒher nur am Kaiserstuhl zuhause, breitet sich aber seit etwa 15 Jahren auch in Karlsruhe aus. Wenn ein Garten nicht naturfern angelegt ist, bietet er Heimat fĂŒr die Blindschleiche, das Kriechtier des Jahres.

Relativ anspruchslos ist der Klatschmohn, die Blume des Jahres. Er ist, anders als andere AckerwindenkrĂ€uter, noch nicht gefĂ€hrdet, geht aber wegen intensiver Landwirtschaft zurĂŒck. Zu finden ist er auch auf BrachflĂ€chen. BlĂŒtenreiche, nicht hochgedĂŒngte Wiesen liebt der Schmetterling des Jahres 2017, die Goldene Acht. Dort auch noch zu finden, aber eher selten, ist die Knautien-Sandbiene als Wildbiene des Jahres. Die Gemeine Keiljungfer, Libelle des Jahres, fliegt von Mai bis Juli an Ufern grĂ¶ĂŸerer FlĂŒsse und an Seen.

zum Bild oben:
NOCH NICHT GEFÄHRDET: Der Klatschmohn ist Blume des Jahres. Seine BestĂ€nde gehen aber wegen intensiver Landwirtschaft zurĂŒck./ Foto: Stadt Karlsruhe
 
Eintrag vom: 20.01.2017  




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