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Unnötige Debatte - für Wölfe kann es derzeit keine Abschussquote geben
NABU zur Forderung von Agrarminister Schmidt nach "beschränkter Abschussfreigabe" für Wölfe

Der NABU hält die in den vergangenen Wochen von Politikern der CDU/CSU und verschiedenen Interessenverbänden der Nutztierhalter und Jäger geführte öffentliche Debatte zur Aufweichung des Schutzstatus' von Wölfen für unnötig und fordert von der Politik ein klares Bekenntnis zum Schutz des Wolfes. Dazu NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller:

„Der Wolf ist nach nationalem und internationalem Recht streng geschützt. In Deutschland kann es für ihn derzeit überhaupt keine Abschussquote geben, das weiß auch Minister Schmidt. Aber glücklicherweise ist er auch gar nicht zuständig für den Wolf.“

Die von ihm angestoßene Debatte gehe in die falsche Richtung, so Miller. „Die Frage ist nicht ob, sondern wie wir mit dem Wolf leben können. Der Wolf gehört zu Deutschland und er hat hierzulande noch lange keinen stabilen Bestand erreicht. Wir fordern von der Politik, und auch von dem für die Jagd und die Nutztierhaltung zuständigen Minister Schmidt, sich klar zum Schutz des Wolfes zu bekennen. Der NABU lehnt eine Herabstufung des Schutzstatus‘ sowie eine Aufnahme des Wolfes in das Jagdrecht strikt ab.“

Obwohl die Zuwachsraten der Wolfspopulation in Deutschland von manchem derzeit als hoch empfunden würden, seien die Wachstumsraten aus biologischer Sicht vollkommen normal. Auch ohne Eingriffe würden sie wieder abflachen. Mit derzeit 46 Rudeln sei der Wolfsbestand in Deutschland keinesfalls ausreichend stabil.

Mit Blick auf die vielfach diskutieren Übergriffe von Wölfen auf Nutztiere sieht der NABU in möglichen Abschüssen keine Lösung. NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Bei Übergriffen stellen wir fest, dass es fast immer zu Fehlern beim Schutz der Herden kam. Es wäre falsch, den Landwirten jetzt vorzugaukeln, mit dem Abschuss eines einzelnen Wolfes sei ihnen geholfen. Der Rest des Rudels wird dadurch keine Angst vor Weidetieren bekommen. Die Tötung eines Wolfes ist ein völlig ungeeignetes Mittel zum Schutz von Nutztieren.“ Stattdessen sei es wichtig, die Tierhalter stärker beim Schutz ihrer Herden, beispielsweise durch spezielle Zäune und Herdenschutzhunde, zu unterstützen und diese Maßnahmen ausreichend zu finanzieren.

„Hier ist auch das Bundeslandwirtschaftsministerium und damit Herr Schmidt in der Verantwortung. Ähnlich wie es das Bundesumweltministerium vor einem Jahr mit der Einrichtung einer zentralen Dokumentations- und Beratungsstelle für den Wolf vorgemacht hat, sollte jetzt das Bundeslandwirtschaftsministerium ein Kompetenzzentrum für den Herdenschutz aufbauen.“
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Eintrag vom: 12.01.2017  




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