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Donnerstag, 25. April 2024
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Klimaschutzkonferenz Marrakesch – Freiburg: CO2 am Schauinsland
Aus aktuellem Anlass veröffentlicht der BUND Südlicher Oberrhein seine aktualisierte CO2 -Grafik mit den neusten Messwerten von der Messstelle Schauinsland des Umweltbundesamtes. Am Schauinsland wurde 2015 erstmals eine CO2-Jahresmittelkonzentration von über 400 ppm gemessen, das ist ein neuer Rekordwert.

Das aktuelle, peinliche politische Gezerre in Berlin um die Einigung auf einen nationalen Klimaschutzplan für das Jahr 2050 zeigt, dass die Berliner Politik die Dimension des Problems nicht erfasst hat und es zeigt vor allem die ungeheure Macht der alten Energie- und Wirtschaftslobby in unserem Land.

Doch auch in der „Ökoregion“ Oberrhein werden die Weichen noch nicht in die richtige Richtung gestellt. Wir erleben sogar Rückschritt. Da wird immer noch an vielen Stellen die Energieerzeugung aus alternativen Energiequellen behindert und mit dem geplanten sechsspurigen Autobahnausbau werden unhinterfragt klimafeindliche Strukturen geschaffen. Selbst 13 Hektar des hitzedämpfenden Freiburger Mooswaldes könnten dem Wuchern der „Green“ City Freiburg geopfert werden. Die leider sehr erfolgreiche Lobby-Kampagne der alten Atom- und Kohlekonzerne und ihrer Tarnorganisationen (Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft) gegen die Energiewende, hat auch in Südbaden und in der Freiburger Solarbranche eine verheerende Wirkung gezeigt und zum energiepolitischen Rückschritt geführt.
Der jetzt schon heiße Rheingraben wird eine der vom Klimawandel am stärksten betroffenen Regionen Deutschlands werden.
Global sind die Durchschnittstemperaturen seit Beginn des Industriezeitalters um circa ein Grad gestiegen, am Oberrhein sogar schon um zwei Grad!

Wissenschaftler wie Eberhard Pawlow, Klimaexperte der Universität Basel, gehen davon aus, dass in den nächsten 80 Jahren die Jahresdurchschnittstemperatur im Oberrheingraben im Vergleich zu heute noch mal um 3,5 bis 4, in den Städten sogar um bis zu 5 Grad Celsius steigen wird, mit vielen negativen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt.

Das globale Zwei-Grad-Ziel, der verzweifelte Versuch der internationalen Klimapolitik, die globale Erwärmung auf weniger als zwei Grad Celsius gegenüber dem Niveau vor Beginn der Industrialisierung zu begrenzen, ist am Oberrhein schon erreicht.
Es besteht also durchaus die Möglichkeit, dass aus zukünftigen globalen zwei Grad mehr,vier Grad zusätzlich am Oberrhein werden, mit absehbaren Folgen für Mensch und Natur.

Der Druck der Umweltbewegung in Sachen Klimaschutz und Energiewende darf nicht nachlassen.
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Eintrag vom: 13.11.2016 Autor: Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer




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