Mehr als 50 Organisationen schließen sich neuer Plattform zum internationalen Austausch an
Zusammen mit osteuropäischen kirchlichen Organisationen hat der NABU ein internationales Naturschutzprojekt gestartet. Ziel ist es, christliche Kirchen sowie moslemische, jüdische und andere religiöse Organisationen für gemeinsame Naturschutzaktivitäten mit NGOs zusammenzuführen und mit ihrer Hilfe die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren. Zum Projektstart fand vom 7. bis zum 9. Oktober im westukrainischen Ushgorod eine vom NABU initiierte und gemeinsam mit dem Institut für ökologische und religiöse Studien organisierte internationale Konferenz statt. Zahlreiche Vertreter 17 religiöser Organisationen und NGOs aus sechs Ländern verabschiedeten im Anschluss die "Ushgoroder Deklaration", in der es unter anderem um die Gründung des interreligiösen Naturschutzforums in Osteuropa geht - ein Meilenstein in der internationalen Naturschutzarbeit.
Auf der Konferenz mit dem Titel "Zusammenarbeit von ziviler Gesellschaft und Kirche für den Erhalt der Natur in Osteuropa - gemeinsame Bewahrung der Schöpfung" erörterten Vertreter unterschiedlicher Naturschutzverbände, Organisationen und Institutionen, Wissenschaftler sowie hochrangige Würdenträger christlicher Kirchen, ukrainischer Moslems und der jüdischen Gemeinde gemeinsam die Möglichkeiten und Perspektiven einer erfolgreichen Zusammenarbeit im Naturschutz. Geprägt war diese internationale, interreligiöse Konferenz vom gemeinsamen Bestreben, die Fähigkeiten und Potenzen aller für den Erhalt der Natur und zur Bewahrung der Schöpfung zu bündeln. Damit ist es zum ersten Mal gelungen, die bislang sporadischen Naturschutzaktivitäten christlicher und anderer Kirchen sowie kirchlicher Organisationen mit den NGOs zu koordinieren.
Im Ergebnis verabschiedeten die Teilnehmer einhellig die "Ushgoroder Deklaration", der sich noch vor der offiziellen Veröffentlichung bereits 50 weitere Organisationen angeschlossen. Peter Pavlovic, der Sekretär des in Brüssel ansässigen European Christian Environmental Network (ECEN), wird auch den Vatikan über diese neue NABU-Initiative, ihre Ergebnisse und die weiteren Schritte informieren.
"Wir freuen uns sehr über den erfolgreichen Ausgang der Konferenz. Durch diesen vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland unterstützten Projektstart ist es möglich, das große Potenzial aller Kirchen und religiöser Organisationen mit den NGOs in Osteuropa zu bündeln und bestmöglich im Sinne des Naturschutz zu nutzen", sagte NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt.
In Deutschland sind die christlichen Kirchen schon seit Jahren in verschiedenen Bereichen des Natur- und Umweltschutzes aktiv. Ein Beispielprojekt ist die Aktion "Lebensraum Kirchturm", die der NABU zusammen mit Kirchen durchführt. Kirchen, die sich besonders für die Sicherung von Nistplätzen bedrohter Arten wie Schleiereulen und Fledermäuse einsetzen, werden mit einer Urkunde ausgezeichnet und erhalten eine Plakette, die sie an ihrer Kirche anbringen können. |