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NABU: Erneut Verdacht auf illegale Wolfstötung
Zweiter Fall innerhalb von 14 Tagen - NABU initiiert Verbändegespräch mit Deutschem Bauernverband, Vereinigung deutscher Schafzuchtverbände und Deutschem Jagdverband

Am Sonntag wurde auf einer Weide bei Köhlen, Landkreis Cuxhaven, Niedersachsen, ein Tier gefunden, bei dem es sich nach Einschätzung des niedersächsischen Umweltministeriums um einen erschossenen Wolf handeln soll. Dies ist der zweite Fall eines getöteten Wolfes innerhalb von 14 Tagen. Erst am 12. September wurde ein geköpfter Wolf in der Nähe von Schenkendöbern (Spree-Neiße) im Süden Brandenburgs gefunden.
Der Kadaver, der nach Augenzeugenberichten eine Schussverletzung aufwies, wurde am Montag für eine umfassende Untersuchung nach Berlin in das Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) gebracht. Das IZW ist Teil des Dokumentations- und Beratungszentrums des Bundes zum Wolf (DBBW) und übernimmt dort vor allem die wissenschaftliche Untersuchung und Forschung der in Deutschland tot aufgefundenen Wölfe. Dabei kann auch mit modernster Computertomographie festgestellt werden, ob der Kadaver die Folgen einer Schussverletzung trägt.

Der NABU verurteilt diesen offensichtlichen Fall einer erneuten Straftat gegen das streng geschützte Tier. Seit dem Jahr 2000 ist dies der 20. illegal getötete Wolf in Deutschland. Der NABU begrüßt, dass die Landesjägerschaft Niedersachsen Strafanzeige gestellt und eine Belohnung von 3.000 Euro für sachdienliche Hinweise ausgesetzt hat, die zur Ergreifung des Täters führen. Doch leider haben in Aussicht gestellte Belohnungen in der Vergangenheit bislang nicht dazu geführt, dass die Täter im Fall illegal getöteter Wölfe tatsächlich ermittelt wurden. „Es kann nicht sein, dass wir alle paar Wochen einen illegal getöteten Wolf finden und Belohnungen aussetzen, die niemand in Anspruch nimmt. Wir müssen jetzt gemeinsam mit Jägern, Landwirten und Nutztierhaltern dafür sorgen, dass eine solche Straftat in Zukunft verhindert und strenger geahndet wird“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Aus diesem Grund hat NABU-Bundesgeschäftsführer Miller seine Geschäftsführerkollegen von Bauernverband, Jagdverband und Vereinigung der Schafzüchterverbände zu einem Verbändegespräch eingeladen.

Wer auf Wölfe schieße, der torpediere auch die Erfolge des Wolfsmanagements. „Daher wünschen wir uns einen schnellstmöglichen Austausch mit Vertretern des Deutschen Bauernverbandes, der Vereinigung deutscher Schafzuchtverbände und des Deutschen Jagdverbandes im Rahmen eines Krisengespräches, um zu beraten, was getan werden muss, um gemeinsam solche kriminellen Auswüchse zu verhindern“, so Miller weiter.
Das unerlaubte Töten eines streng geschützten Wolfes ist eine Straftat und kann nach Bundesnaturschutzgesetz mit Gefängnisstrafen von bis zu fünf Jahren geahndet werden.
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Eintrag vom: 29.09.2016  




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