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Nahrung für unsere emsigsten Insekten
Der Bienengarten auf dem Mundenhof wurde heute vorgestellt


Bienen sind aus unserer (Um)Welt nicht wegzudenken. Um sie
anzulocken, blühen die Blumen in unseren Gärten und die
Nutzpflanzen auf den Äckern und Feldern. 85 Prozent der Erträge im
Pflanzen- und Obstbau in Deutschland hängen von der Bestäubung
durch Honigbienen ab. Die werden aber, unter anderem wegen des
mysteriösen Bienensterbens, seit Jahren immer weniger.

Nun setzt der Mundenhof ein Zeichen für das Überleben unserer
Bienen und hat einen Bienengarten errichtet. Bei seiner Vorstellung
betonte Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik heute: „Dieser Garten
und seine Umgebung dienen in erster Linie der Versorgung von
Bienen und anderen Insekten mit Nektar und Pollen. Darüber hinaus
soll er aber auch den Besuchern Anregung bieten, was sie zuhause
im eigenen Garten zum Schutz der Insektenwelt machen können.“

Mit von der Partie waren heute die stellvertretende Forstamtsleiterin
Nicole Schmalfuß, Mundenhof-Leiterin Susanne Eckert, Ulrike
Hiltmann von der Fördergemeinschaft Mundenhof, Annette Boegel
von der Volksbank Freiburg, Roland Weis von der Badenova, Ann
Lorenz von der Freiburger Straßenschule und Axel Ochsenfahrt vom
Imkerverein.

Seit 1991 gibt es das Bienenhaus am alten Haupteingang des
Tiergeheges, anfangs in Kooperation mit dem Naturkundemuseum
geführt. 2012 wurde es mit finanzieller Unterstützung der
Fördergemeinschaft Mundenhof auf Vordermann gebracht. In
hunderten von Arbeitsstunden erneuerten ehrenamtliche Helfer für
die Glasscheiben, den Estrich, den Anstrich, die Beschilderung und
den Wildbienenstand. Zudem stellten sie eine Bienenkorbsammlung
zusammen.

Im vergangenen Sommer begann dann der Bau des Bienengartens.
Im Rahmen des BNE-Kleeblattprojektes „Fleißige Bienen – süßer
Honig“ haben Kinder und Jugendliche der „Werkstatt-Schule“, der
Straßenschule und der Albert-Schweizer-Schule III in Landwasser
mit angepackt. Inzwischen besitzt der Mundenhof drei Bienenvölker
und ist ordentliches Mitglied im Imkerverein Freiburg. Beim Bau der
Bienenanlage legten auch Lehrlinge der Gala-Bautruppe des
Mundenhofs und Mitarbeiter des Forstamtes Hand an.

Die Fördergemeinschaft steuerte wiederum 5.000 Euro bei, die
Volksbank 3.000 Euro und der Kiwanis-Club Herdern 1400 Euro. Für
Unterhalt und Betrieb des Bienengartens kommen zudem jährlich
1.000 Euro vom Energiedienstleister Badenova.

Da der Bienengarten den Besuchern Anregung bieten soll, was sie
im eigenen Garten zum Schutz der Insektenwelt beitragen können,
ist er wie ein Hausgarten in unterschiedliche Bereiche aufgeteilt. Es
gibt ein Kiesbeet mit Stauden, die eine lange Blütezeit haben, eine
wechselfeuchte Mulde mit entsprechenden Pflanzen, ein
Schattenbeet und ein mediterranes Beet auf der Südseite des
Bienenhauses.

Zudem entsteht gerade eine hoffentlich artenreiche Blumenwiese.
Weil die Wiesen in der näheren Umgebung des Mundenhofs reich an
Nährstoffen sind, sind sie zugleich relativ arm an Blumenarten. Eine
artenreiche Blumenwiese anzulegen, die dauerhaft eine gute
Nahrungsquelle für viele Insekten bietet, ist hier schwer. Also wurde
der humusreiche Boden gegen nährstoffarmen Kies, dem Löß
beigemischt wird, ausgetauscht. Kies kann das Niederschlagswasser
nicht gut halten, Allerweltsarten wie Löwenzahn und Hahnenfuß
bekommen bei diesen Bedingungen Stress. Mit selber gesammelten
Samen von artenreichen Wiesen aus der Umgebung versucht nun
das Mundenhof-Team sein Glück und ist gespannt darauf, wie sich
die Blumenwiese in den nächsten Jahren entwickelt.

Mit Hilfe von Ehrenamtlichen wird der Garten an manchen Sonn- und
Werktagen Besuchern zugänglich gemacht. Aber auch von außen ist
gut ein Blick auf die Anlage zu erhaschen.
 
Eintrag vom: 11.08.2016  




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