Bürgermeister von Kirchbach stellte Freiburger Klimaschutzkonzept
als Vorbild für japanische „Eco-Cities“ vor
Japanischer Premierminister Taro Aso nahm an Konferfenz
in Kitakyushu teil
Japanische Regierung hatte Stadt Freiburg zusammen
mit Malmö (Schweden) und Portland (USA) zu Präsentationen
beispielhafter städtischer Umweltpolitik eingeladen
Mit sechs „Eco-Cities“ will die japanische Regierung beispielhaft
demonstrieren, welche kommunalen Konzepte zu einer
wirksamen Reduzierung der Treibhaus-Emissionen beitragen
können. Bei einer Konferenz der Umweltstädte in Kitakyushu
referierte Freiburgs Bürgermeister Ulrich von Kirchbach auf
Einladung der Regierung über die Freiburger Erfahrungen in
der Energie- und Klimaschutzpolitik. Als weitere ausländische
Kommunen waren auch die schwedische Stadt Malmö und
Portland aus dem amerikanischen Bundesstaat Oregon zu
Präsentationen eingeladen worden. Ulrich von Kirchbach vertrat
OB Dieter Salomon, der aus terminlichen Gründen die
Einladung der japanischen Regierung nicht selbst wahrnehmen
konnte.
Die Fachkonferenz im rund 1 Million Einwohner großen Kitakyushu
im Süden von Japan, an der auch Premierminister
Taro Aso teilnahm, machte deutlich, dass die japanischen
Kommunen von Erfahrungen in Europa und den USA lernen
wollen. Die nach ihren Strukturen und Einwohnerzahlen sehr
unterschiedlichen „Eco-Cities“ verfolgen mit jeweils passgenau
auf die jeweiligen Kommunen zugeschnittenen Konzepten
das Ziel, bis zum Jahr 2050 die CO2-Emissionen im
Schnitt um 50 Prozent zu senken. Die in der Praxis gewonnenen
Erfahrungen vor allem zur Reduzierung des Autoverkehrs
sollen parallel auf andere japanische Städte übertragen werden.
Kitakyushu, noch in den 60er Jahren eine von Schwerindustrie
geprägte Stadt, ist heute ein international anerkanntes
Zentrum für Recyclingtechnik und moderne Abfallwirtschaft.
Zum Vergleich: Die vom Freiburger Gemeinderat im Juli 2007
beschlossenen Reduktionsziele sehen eine Minderung der
CO2-Emissionen um 40 Prozent bis zum Jahr 2030 vor, die
vor allem im Sektor Energiewirtschaft und energetische Standards
für Wohngebäude erreicht werden sollen, während der
größte Teil der CO2-Emissionen in japanischen Städten durch
den Autoverkehrs verursacht wird.
Ulrich von Kirchbach und Klaus Hoppe, Leiter der Abteilung
Technischer Umweltschutz im städtischen Umweltschutzamt,
besuchten im Rahmen der fünftägigen Reise auch die Eco-
Cities Yokohama mit 3,5 Millionen Einwohnern und die Kleinstadt
Minamata, die in den 50er und 60er Jahren Schauplatz
einer der größten Umweltkatastrophen war. Hohe Quecksilberbelastungen
des Meeres zu zahlreichen Langzeiterkrankungen
und geschätzt 3000 Todesfällen geführt. Erst Jahre
später war erforscht worden, dass das hochgiftige Quecksilber
durch verseuchte Fische in den menschlichen Organismus
gelangt war. Bis heute sind die Symptome unter dem
Namen „Minamata-Krankheit“ bekannt.
Auf dem Bild oben sehen wir:
Freiburgs Bürgermeister Ulrich von Kirchbach (4. von rechts)
auf der Konferenz der japanischen Eco-Cities in Kitakyushu.
Links neben ihm David Bragdon, Regionalpräsident aus Portland
(USA) und der japanische Premierminister Taro Aso. |