Zu Weihnachten mit WWF und Utopia einer Meeresschildkröte das Leben schenken
Frankfurt - Pünktlich zu Weihnachten kann jeder mit wenigen Mausklicks vom Aussterben bedrohten Meeresschildkröten das Leben schenken. Auf www.schildkroetenretter.de können Internet-Nutzer schon mit 3 Euro indonesischen Fischern dabei helfen, den Tod von Meeresschildkröten durch die Fischerei zu verhindern. Jährlich sterben 250'000 Tiere an Haken, mit denen eigentlich Arten wie Tunfisch oder Mahi-Mahi gefangen werden sollen. Die interaktive Website ist eine gemeinsame Aktion von WWF Deutschland und Utopia, dem Internetportal für strategischen Konsum und nachhaltigen Lebensstil.
Das Prinzip ist einfach: Auf www.schildkroetenretter.de finden Besucher eine virtuelle Langleine mit hunderten Fischhaken. Für 3 Euro können sie gefährliche J-förmige Haken gegen kluge C-förmige Haken – so genannte „Circle Hooks“ – austauschen und danach den gespendeten Haken mit ihrem Foto und Namen versehen. Circle-Hooks können von Meeresschildkröten nicht verschluckt werden. WWF-Studien zeigen, dass dadurch der Beifang von Schildkröten um bis zu 90% verringert werden kann.
Mit den Spenden kauft der WWF in Indonesien tausende echter „Circle Hooks“, gibt diese auf Sumatra, Java und Bali an die Fischer und überzeugt sie so von den neuen klugen Haken. Bis August 2008 verteilte der WWF allein auf Bali knapp 40'000 Stück. Die indonesische Tunfischflotte umfasst 1'600 Boote. Ziel des WWF-Projekts ist es, 20 Prozent der Schiffe mit „Circle Hooks“ auszustatten.
Nach Einschätzung des WWF stellt Beifang durch Langleinen die größte Gefahr für die vom Aussterben bedrohten Meeresschildkröten dar. „Der tausendfache Beifang von Schildkröten jedes Jahr ist ein Skandal, der mit den neuen Haken ganz einfach behoben werden kann.“, sagte WWF-Fischereiexpertin Karoline Schacht. „Jetzt kann jeder in Deutschland mit wenigen Klicks dabei helfen, einer kleinen, aber cleveren Lösung in Indonesien zum Durchbruch zu verhelfen.“
Neben dem Hakentausch bieten WWF und Utopia Besuchern auf www.schildkroetenretter.de in den kommenden Monaten viele weitere Möglichkeiten, gegen Beifang aktiv zu werden oder sich zu informieren: Chats mit WWF-Experten, Umfragen oder E-Mail-Petitionen an die EU-Kommission. Außerdem gibt es Tipps, wie sich schon beim Einkaufen von Fisch, Beifang vermeiden lässt.
Die Online-Aktion ist Teil der Kampagne des WWF-Deutschland gegen Beifang. Mehrere Millionen Tonnen Meerestiere werden jährlich als Müll weggeworfen, weil sie nicht dem gewünschten Fisch entsprechen. Sie sind Beifang, den Fischer zusammen mit der Zielart an Netzen und Leinen aus dem Meer ziehen, obwohl sie ihn gar nicht wollen. In der Nordsee landet ein Drittel aller gefangenen Fische als Abfall wieder im Meer - pro Jahr eine Million Tonnen. Der WWF fordert die Bundesregierung auf, sich in Brüssel für ein europaweites Beifang-Aktionspaket stark zu machen. |