Pfand-tastische Kaffeebecher entlasten die Umwelt
Coffee to go - der Kaffee zum Mitnehmen - ist beliebt. Nach
Berechnungen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) werden
deutschlandweit 2,8 Milliarden Coffee to go-Becher pro Jahr
verbraucht. Das entspricht einem jährlichen Durchschnitt von
34 Einwegbechern pro Bundesbürgerin und Bundesbürger.
Die Trinkbecher bestehen meist aus beschichteter Pappe und
einem Kunststoffdeckel, für ihre Herstellung werden große
Mengen Holz, Wasser und Energie benötigt. Das Material
lässt sich nicht recyceln und muss als Restmüll entsorgt
werden.
Zum erneuten Umweltproblem werden die Becher, sobald sie
leer sind: Sie werden häufig irgendwo stehen gelassen. Das
wirkt sich negativ auf das Stadtbild aus und erschwert die
Arbeit der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg (ASF).
Um deutsche Städte von weggeworfenen Kaffeebechern zu
befreien, fordert die DUH die Einführung einer Abgabe von 20
Cent je Becher.
Eine Gaststätte an der Universitätsbibliothek hat sich für
einen anderen Weg entschieden. Dort wird der Kaffee zum
Mitnehmen ab sofort in einem attraktiven Pfandbecher aus
einem umweltfreundlichen Material angeboten. Die Kunden
können den Becher gegen Pfand behalten oder zurückgeben.
Bei Bedarf wird er wieder aufgefüllt oder er kommt in die
Spülmaschine. Aber auch eigene Becher der Kunden werden
befüllt. Damit soll ein Zeichen gesetzt werden gegen die
Wegwerfmentalität und Ressourcenverschwendung. Das
Modell soll im Sommer auch auf andere Getränke wie
Eiskaffee erweitert werden.
Die Stadt Freiburg unterstützt den Vorstoß des Lokals. „Die
Mehrwegbecher sind ein wirkungsvolles Medium, um die
Kunden für das Thema Abfallvermeidung zu sensibilisieren,“
erläutert Michael Broglin, Geschäftsführer der ASF. „Wir
wünschen uns, dass die Initiative viele Kaffeetrinker zum
Nachdenken bewegt.“ Die ASF hofft, dass weitere Freiburger
Gastronomen ebenfalls Mehrwegbecher anbieten. |