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Schneeleopardennachwuchs im Neunkircher Zoo
NABU-Webcam überträgt Zwillingsgeburt live aus der Wurfhöhle

Im Neunkircher Zoo hat das lange Warten ein Ende: Am vergangenen Samstagnachmittag hat die Schneeleopardin Luisa zwei Jungtiere zur Welt gebracht. Eine Premiere im Zoo in der Kreisstadt Neunkirchen und zudem etwas ganz Besonderes, denn die Geburt konnte über eine Webcam des NABU live mitverfolgt werden.

Luisa war bereits seit einigen Tagen auffallend häufig ruhend oder schlafend in ihrem Strohbett zu beobachten. Am vergangenen Samstagmittag um 12:37 Uhr war es dann soweit: Das allererste Schneeleopardenjungtier im Neunkircher Zoo erblickte das Licht der Welt. Keine zwei Stunden später folgte das Geschwisterchen. Beide Jungtiere sind sehr agil und augenscheinlich gesund. Die frischgebackene Schneeleopardenmutter kümmert sich liebevoll um ihren Nachwuchs, während Vater Sagar, wie in der freien Wildbahn auch, keine Notiz von der Geburt nahm. Schneeleoparden kommen normalerweise nur zur Paarungszeit zusammen. Die Schneeleopardin zieht die Jungtiere alleine groß.

Im Neunkircher Zoo kann die Schneeleopardin Luisa auch bei der zukünftigen Aufzucht ihres Nachwuchses über die drei NABU-Webcams beobachtet werden. Die Kameras übertragen auf www.NABU.de/leos-live aus der „Schneeleopardenschlucht“ und aus der Wurfbox das Leben der frischgebackenen Neunkircher Schneeleopardenfamilie.

„Wir freuen uns sehr, dass es mit einer erfolgreichen Schneeleopardengeburt geklappt hat und es Luisa und ihrem Nachwuchs gut geht“, sagte NABU-Vizepräsident Thomas Tennhardt. „Der NABU möchte mit der Webcam-Aktion vor allem über die stark gefährdete Tierart informieren, die in den abgelegenen Hochgebirgsregionen Mittelasiens lebt“, so Tennhardt weiter. Der NABU verstehe die Schneeleoparden im Neunkircher Zoo als „Botschafter ihrer wildlebenden Verwandten“, denn es sei dringend erforderlich, auf die seltenen Tiere und ihre Schutzbedürftigkeit hinzuweisen. Seit 17 Jahren setzt sich der Verband erfolgreich für den Schutz von Schneeleoparden in freier Wildbahn ein und konnte bisher signifikant zu einem Rückgang der Wilderei beitragen.

Auch in Zoologischen Gärten sind Schneeleoparden relativ selten. In Deutschland gibt es insgesamt 15 Zoos, in denen sie gehalten werden, darunter seit 2013 der Neunkircher Zoo: „Wir freuen uns sehr über den Zwillingsnachwuchs und hoffen auf eine weitere so vorbildliche Entwicklung“, sagte Dr. Norbert Fritsch, Zoodirektor des Neunkircher Zoos. „Der Neunkircher Zoo ist dem Schneeleoparden-Projekt des NABU schon lange verbunden und setzt sich mit seiner Teilnahme am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für Schneeleoparden und der nun ersten erfolgreichen Geburt ebenfalls aktiv für die Erhaltung der Art ein.“ Ziel des EEPs ist es, in Zoologischen Gärten eine Reservepopulation von mindestens 200 genetisch möglichst unterschiedlichen Schneeleoparden zu bilden. Für genetische Vielfalt hat Luisa mit der Geburt ihrer Zwillinge gesorgt: Ihre Großmutter Dshamilja wurde in der Natur geboren und als Jungtier vom NABU vor 16 Jahren in Kirgistan aus den Händen von Wilderern befreit. Um ihr Leben zu retten, wurde sie nach Deutschland gebracht und gesund gepflegt.
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Eintrag vom: 12.05.2016  




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