Schnelle Anpassung an Paris-Agreement / Klimaschutz nur mit naturverträglichen erneuerbaren Energien
Zur heutigen Unterzeichnung des Pariser Klimaschutzabkommens „Paris-Agreement“ in New York erklärt NABU-Präsident Olaf Tschimpke: „Dem historischen Ereignis der Unterzeichnung des Paris-Agreements müssen nun auch entschlossene Taten folgen. Die Bundesregierung muss endlich die Klimaschutzziele bis 2050 nachschärfen – nur dann passen sie mit den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens zusammen und tragen zur Umsetzung der Sustainable Development Goals in Deutschland bei, wozu sich Deutschland verpflichtet hat.“ Nur wenn die Treibhausgase bis 2050 um mindestens 95 Prozent gegenüber 1990 gemindert würden, sei das Ziel, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad – besser noch auf 1,5 Grad – zu begrenzen, überhaupt noch zu erreichen. „Die bisherigen Pläne der Bundesregierung gehen nicht weit genug, um die Pariser Ziele zu erreichen. Auch die Novelle des EEG ist völlig kontraproduktiv für die Klimaziele, denn statt der notwendigen Beschleunigung bremst das neue EEG den naturverträglichen Ausbau der erneuerbaren Energien völlig aus. Man bekommt den Eindruck, es fehlt der Bundesregierung an einer Gesamtstrategie für den Klimaschutz und sie liefert nur Stückwerk“, so Tschimpke.
Auch auf europäischer Ebene ist die Euphorie von Paris längst dem politischen Pragmatismus gewichen. „Wenn EU-Energiekommissar Arias Cañete die viel zu schwachen 2030-Ziele der EU erst in der nächsten Legislatur anfassen will, kommt das einem Verrat am Pariser Klimaabkommen gleich, denn das 1,5-Grad-Ziel rückt dann in weite Ferne“, so NABU-Klimaexperte Sebastian Scholz.
Gemeinsam mit rund 40 Organisationen hat der NABU den „Klimaschutzplan 2050 der deutschen Zivilgesellschaft“ erarbeitet. Darin werden konkrete Vorschläge unterbreitet, welche Maßnahmen eingeleitet werden müssen, um die Klimaschutzziele bis 2050 erreichen zu können. |