Pseudohormone im Rhein – Spurenstoffe im Trinkwasser
Hormonell wirksame Spurenstoffe können zu einem Problem für uns Menschen werden. Ungleich größer ist die Gefahr von Spurenstoffen („Mikroverunreinigungen“) aber für Fische, Schnecken, Insektenlarven und andere Bewohner unserer Gewässer. Alles was in unseren Kläranlagen nicht abgebaut werden kann, landet in Bächen, Flüssen und letztlich in der Nordsee. Zu den kritischen Spurenstoffen gehören beispielsweise bestimmte Pharmawirkstoffe und spezielle Industriechemikalien. Aber auch in Reinigungsmitteln und Konsumprodukten können Problemstoffe enthalten sein. In einigen unserer Flüsse erreicht der Cocktail an Spurenstoffen schon so hohe Konzentrationen, dass es beispielsweise zur Verweiblichung von Fischmännchen und zu Verhaltensänderungen bei Amphibien kommt.
Damit wir alle mit mehr Sorgfalt und Achtsamkeit mit dem Wasser umgehen, hat die UN den Internationalen Weltwassertag ausgerufen. Jedes Jahr wird globusweit am 22. März mit dem Weltwassertag dazu aufgerufen, den Gewässerschutz zu stärken.
Am diesjährigen Weltwassertag stellen Wasserbehörden, Wasserversorger, Universitätsinstitute und Umweltvereine in Freiburg die Spurenstoffe in den Mittelpunkt einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung: Was können die Politik, die Wissenschaft und die Fachbehörden – aber auch jeder einzelne von uns – unternehmen, um den Eintrag von Spurenstoffen in unsere Gewässer zu reduzieren? Wir groß ist die Gefahr, dass hormonell wirksame Spurenstoffe irreparable Schädigungen in der Gewässerökologie verursachen? Und können die Spurenstoffe letztlich sogar bis in das Trinkwasser gelangen? Brauchen wir eine zusätzliche Reinigungsstufe für Mikroverunreinigungen in unseren Kläranlagen – und was wird das kosten? Brauchen wir eine „grünes Pharma-Design“, um weniger gewässerschädigende Arzneimittel produzieren zu können? |