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| | | Erschreckend hoher Wohnungsleerstand von 4,1% in Baden-Württemberg | fast 200.000 leere meist 80 bis 100 qm große Wohnungen
Deutliche Kritik an Bau-, Leerstands-, Flächenschutzpolitik
in Baden-Württemberg anl. UN-Jahr des Bodens
ECOtrinova e.V. wendet sich gegen jüngste Äußerungen von Ministerpräsident Kretschmann, Minister Winfried Hermann und SPD-Fraktionschef Schmiedel
Mit einem offenen Brief wandte sich der Umweltschutzverein ECOtrinova e.V. gegen jüngste Äußerungen von Ministerpräsident Kretschmann, Minister Hermann und SPD-Fraktionschef Schmiedel zur Flächenschutz- und Wohnungspolitik. Vereinsvorsitzender Dr. Georg Löser mahnte weiterhin konsequenten Flächen- und Bodenschutz an. Denn der Wohnungsleerstand in Baden-Württemberg sei erschreckend groß und lag 2011 mit 4,1 Prozent fast im Bundesdurchschnitt von 4,4 Prozent, in Stuttgart lag er bei 3,7 %.(1) Bei in 2011 rund 195.000 leeren Wohnungen mit typisch je 80 bis 100 qm Fläche bestehe kein Anlaß, dass beim Wohnungsbau wie der Ministerpräsident äußerte, "der Kampf gegen den Flächenfraß ein Stück weit zurückstehen" müsse. Das letztere wäre ein sehr schlechtes Schlusswort für das Land zum UN-Jahr des Bodens 2015. Vielmehr sei seine Pflicht nach Art 20a des Grundgesetzes, die natürlichen LebensÂgrundlagen auch für künftige Generationen zu schützen.(2) Dazu gehören die Natur und der landwirtÂschaftliche Boden. Vorbilder hätten erwiesen, dass sich mit Umbau, Anbau, Aufstocken, Zusammenziehen und anderen Instrumenten mehr Wohnraum schaffen lässt und teurer Neubau meist vermeidbar werde. In Stuttgart und Freiburg wurden dazu kürzlich an die 50 Instrumente öffentlich vorgestellt.
Sollte der Leerstand künftig für mehr Einwohner nicht mehr ausreichen, gebe es genügend verschwendete Flächen. In Freiburg habe ECOtrinova eines von mehreren großen BehörÂden-Geländen mit über 500 Parkplätzen für Wohnbauung und Umbau vorgeschlagen, das intern seit über 10 Jahren für Wohnen angedacht sei, aber von Behörden blockiert werde.
ECOtrinova begrüßte, dass Minister Hermann Standards beim Klima- und Naturschutz nicht aufgeben wolle. Dazu gehöre der Flächenschutz. Aber seiner Auffassung, 50.000 Neubau-Wohnungen seien in den nächsten Jahren zusätzlich nötig, stehe der mehrfach größere Leerstand gegenüber. Anstelle der von SPD-Fraktionschef Schmiedel geforderten offensiven Baulandpolitik würden mit vielen Instrumenten, die Neubau auf neuem Bauland vermeiden, die Kosten für neue Wohnungen relativ klein gehalten. Die Gründe seien wegfallende oder minimierte Boden- sowie Erschließungskosten für Verkehrwege und Versorgung und die bei Umbau usw. geringeren Baukosten. Der sonst meist teurere Neubau erhöhe die Durchschnittsmieten und damit künftige Mietspiegel.
| | | Eintrag vom: 07.01.2016 | |
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