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Parkhaus Feldberg wird bei voraussichtlich 3 Grad Wärme am 9.12.2015 eingeweiht
Das neue, 15 Millionen Euro teure Parkhaus am Feldberg / Seebuck mit 1200 Plätzen soll am 9. Dezember offiziell eröffnet werden.
Die Wetterprognosen sagen mitten im tiefen Winter nicht etwa Kälte und Schnee voraus, sondern Plus-Temperaturen.
Mitte Dezember und ca. 3°Plus-Temperatur auf dem "Höchsten"? Die diesjährige Wärme und der Wassermangel für die Skikanonen,
zeigen einen Teil der Probleme, auf die der BUND und die Umweltbewegung immer wieder aufmerksam gemacht hatten.
Wird sich das teure Parkhaus in Zeiten des Klimawandels tatsächlich lohnen? Ein besseres Parkplatzmanagment und vor allem ein Ausbau
des ÖPNV wäre nach BUND-Ansicht unabdingbar gewesen um die Probleme anzugehen. Trotz mancher vergangener Schneewinter zeigt
der Winter 2015 (bisher zumindest) im Schwarzwald die Probleme des menschengemachten Klimawandels.
Es wird auch zukünftig manchmal noch Schneewinter, generell aber einfach immer weniger Schnee in den Mittelgebirgen und im Schwarzwald geben.
Wintersportorte in Lagen unterhalb von 1500 Meter werden in den kommenden Jahren mit großen Problemen konfrontiert sein, und wenn es zu
warm ist, hilft auch die künstliche Beschneiung nicht.

Nach Eigenbeschreibung hat das Parkhaus ein "Satteldach im alpenländischen Stil" erhalten. In der Realität ist es, wie befürchtet, ein großer Klotz
geworden, der die Scheußlichkeit mancher Innenstädte in die Natur verlegt hat.

Der Protest der Umweltbewegung und des BUND konnte den Bau des Parkhauses nicht verhindern. Er hat allerdings dazu geführt, dass sich
das Land nicht mehr mit 3 Millionen Euro am Bau beteiligt hat, wie dies die frühere, schwarz-gelbe Landesregierung noch wollte.

Das finanzielle Risiko tragen also erfreulicherweise nicht mehr die SteuerzahlerInnen, sondern ein privater Betreiber. Laut Medienberichten schließt
die Gemeinde Feldberg mit dem Betreiber einen Großkundenvertrag und garantiert Einnahmen von mindestens 800 000 Euro und höchstens 1,2
Millionen Euro pro Skiwinter. Wir sind gespannt auf die nächsten Winter...

Der Feldberg zeigt spiegelbildlich die Probleme der Welt im Kleinen. Da ist eine kleine Gemeinde in einer der schönsten Landschaften dieses Landes.
Eine Gemeinde, die einer zutiefst zerstörerischen Wachstumsspirale folgend gerade dabei ist, dieses kleine Paradies mit einem gigantischen Parkhaus
und immer neuen Liften zu zerstören. Wer mit offenen Augen die vielen kleinen und großen Bausünden auf dem Feldberg sieht, der erkennt, dass
die Grenzen des Wachstums schon lange überschritten sind, doch damit ist der "Höchste" auf der Höhe der Zeit.
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Eintrag vom: 10.12.2015 Autor: Axel Mayer, BUND Geschäftsführer




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