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Freitag, 29. März 2024
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Veranstaltungsreihe „Nachhaltigkeit als Lebenskunst“
Start des dritten Zyklus zum Thema „Raum“

Bürgermeisterin Stuchlik: "Mit unserer Kultur und Wirt-
schaftsweise beeinflussen wir unsere Lebensräume we-
sentlich und tragen gleichzeitig Verantwortung gegen-
über künftigen Generationen“

Mitveranstalter sind die beiden Kirchen mit der Evangeli-
schen Akademie Baden, der Evangelischen Erwachse-
nenbildung Freiburg, der Katholischen Akademie der
Erzdiözese Freiburg

badenova und Landesstiftung Baden-Württemberg för-
dern Veranstaltungsreihe

Fragen zum Umgang mit Lebens-Räumen im Kontext der
Nachhaltigkeit

Nach den beiden erfolgreichen Themenzyklen „Zeit“ und „Le-
bens-Mittel“ der Veranstaltungsreihe „Nachhaltigkeit als Le-
benskunst“ startet nun im Oktober der dritte Themenzyklus
mit dem Titel „Raum“.

Die Idee der Reihe ging aus der SolarRegion Freiburg hervor.
Im Bereich der Solarenergie, des Klimaschutzes und der
nachhaltigen Entwicklung hat Freiburg seit Jahren bereits
große Erfolge erzielt, die auch internationale Aufmerksamkeit
auf sich gezogen haben. Gerade diese Erfolge machen klar:
Beispielhafte Förderprogramme, politische Weichenstellungen
und technische Planungen werden dann wirksam, wenn sich
diese politischen Ziele auch im Handeln der Menschen wieder
finden, in deren alltäglichen Verhaltensweisen und Wertorien-
tierungen.

Die auf zwei Jahre angelegte Veranstaltungsreihe ist ein ge-
meinsames Projekt der Stadt Freiburg, der Evangelischen
Akademie Baden, der Evangelischen Erwachsenenbildung
Freiburg und der Katholischen Akademie der Erzdiözese
Freiburg. Sie wird gefördert aus dem Innovationsfonds Klima-
und Wasserschutz der badenova und von der Landesstiftung
Baden-Württemberg.

Mit Appellen und reinen Sachinformationen lassen sich Wert-
orientierungen kaum vermitteln. Deshalb sollen die technisch-
planerischen Maßnahmen der Stadt von Bildungsveranstal-
tungen begleitet werden, die nicht belehren, sondern auf Re-
flexion und Diskussion setzen. "Mit unserer Kultur und Wirt-
schaftsweise beeinflussen wir unsere Lebensräume wesent-
lich und tragen gleichzeitig Verantwortung gegenüber künfti-
gen Generationen," so Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik
bei der Vorstellung des dritten Zyklus der Veranstaltungsrei-
he. „Bei der Entwicklung nachhaltiger Lebensweisen spielt
das Thema Raum eine entscheidende Rolle. Unser heutiges
Handeln und Wirtschaften nimmt Flächen in Anspruch und
erzeugt Mobilität und Migration aber auch in zunehmenden
Maße virtuelle Räume“, so Stuchlik weiter. Die Reihe bietet
mit vielen, unterschiedlichen Veranstaltungen „Raum“ für An-
regungen und Möglichkeiten zum Gedankenaustausch.

Ãœber den Innovationsfonds stellt der regionale Energie-
dienstleister badenova jährlich fast zwei Millionen Euro für
besondere Projekte aus dem Umweltschutz zur Verfügung.
Mehr als 100 Projekte wurden in der Region bereits erfolg-
reich umgesetzt. Neben technischen Innovationen können
dabei auch Projekte aus dem Bereich Umweltpädagogik ge-
fördert werden, die auf Verhaltensänderungen bei Umwelt-
themen abzielen. „Umwelterziehung ist ein ganz wichtiges
Prinzip innerhalb des badenova-Innovationsfonds, dem Jahr
für Jahr mehrere Projekte gewidmet sind“, macht Pressespre-
cher Erich Möck deutlich. Das Projekt „Prima Klima“ gemein-
sam mit 54 Pfarrgemeinden gehört dazu. Es wurde mit dem
Umweltpreis der Erddiözese Freiburg ausgezeichnet. Auch
das „Grüne Klassenzimmer“ in Kehl, ein Energielehrpfad in
Ettenheim oder die „CO2-Diät“ bei der Stadt Freiburg gehören
zu dieser Kategorie.

Bildung ist der Schlüssel für Entwicklung und Innovation und
damit für eine nachhaltige, zukunftsfähige Gesellschaft. Mit
dem Programm „Zukunft gestalten - Nachhaltigkeit lernen“
unterstützt die Landesstiftung Baden-Württemberg Bildungs-
maßnahmen, die einen Beitrag leisten wollen, Kinder, Ju-
gendliche und Erwachsene zur aktiven Gestaltung einer öko-
logisch verträglichen, wirtschaftlich leistungsfähigen und sozi-
al gerechten Entwicklung zu befähigen.

Das Thema Nachhaltigkeit wird deshalb in dieser Reihe nicht
unter technischen und planerischen Aspekten behandelt,
sondern die Frage nach grundlegenden Werten aufgeworfen:
Wie wollen wir leben? Wie soll unsere Gesellschaft ausse-
hen? Wie wollen wir uns verhalten, um das Leben künftiger
Generationen möglichst wenig zu beeinflussen?

Der nachhaltige Umgang mit Räumen stellt uns vor große
Herausforderungen. Einerseits steigt unser Bedürfnis nach
Mobilität und Vernetzung, in der Folge breiten sich unsere
Städte und Verkehrswege aus, auf der anderen Seite wün-
schen wir uns unberührte Natur direkt vor unserer Haustüre.

Die Bedeutung unserer Lebensräume zeigt sich am stärksten
in der Fremde. Ein Ortswechsel ist ein bedeutender Wandel
im persönlichen Leben. Was Zuhause und Heimat bedeuten,
wird erst dann deutlich. Die Reihe beleuchtet sowohl das
Thema Lebensortwechsel wie den Blick in Freiburger Wohn-
zimmer und Küchen, den intimsten Lebensräumen ihrer Be-
wohner/-innen.

Je mehr reale Lebensräume Rückzugsmöglichkeiten ver-
schließen, gestalterisch bereits geplant sind und den Gedan-
kenfreiraum einschränken, treten sie gegenüber virtuellen
Welten in den Hintergrund. Virtuelle Räume vermitteln das
Gefühl Räume seien eine unbegrenzte Ressource, die immer
wieder neu erschaffen werden kann und Entfernungen zu-
sammenschmelzen lässt.

Die Wahrnehmung von Räumen kann besonders im Innern
von Kirchen erlebt werden, welche als Stätten der Besinnung
und Stille gleich mehreren Veranstaltungen der Reihe Platz
bieten werden.

Die Thementage "Raum" der Reihe "Nachhaltigkeit als Le-
benskunst" (11.10. bis 23.10.) wollen aufzeigen, wie wichtig
Räume in unserem gesellschaftlichen und individuellen Leben
sind und dazu einladen, einen bewussten und nachhaltigen
Umgang mit Räumen zu pflegen.

Eine Einführung in das Thema bietet die Fotoausstellung
"Das Fenster“. Renate Sautermeister dokumentierte mit
ihren Bildern das Zusammenleben in Städten, indem sie über
Jahre hinweg das „Fenster gegenüber“ fotografierte. Die Aus-
stellung ist im Haus der Katholischen Akademie Freiburg,
Wintererstr. 1 bis zum 12. Dezember zu sehen.

Den Eröffnungsvortrag der Reihe "Schluss mit Lustig?
Vom Ende des rasenden Stillstands" hält Professor Hei-
ner Monheim (Universität Trier). Als Professor für Raument-
wicklung und Landesplanung beleuchtet er die Grenzen der
Mobilität und die Notwendigkeit der energetischen Umsteue-
rung. Am Samstag, 11.Oktober, um 11 Uhr im Winterer-
Foyer, im Theater, mit anschließendem Apéro.

„Raummeditationen" werden zur Mittagszeit im Freiburger
Münster angeboten. Musikalisch mit Orgel und Harfe begleitet
steht die Bedeutung der Räume für unser Leben im Vorder-
grund: Die Raummeditationen starten heute Dienstag, 7. Ok-
tober mit unter dem Motto „Begegnungsraum“. Am Freitag,
10. Oktober, findet die Mediation „Lebensraum“ statt. Diens-
tag, 14. Oktober, Samstag, 18. Oktober und Dienstag, 21.
Oktober folgen die Schwerpunkte „Innenraum“, „Kirchen-
raum“ und „Klangraum“ jeweils um 12.05 bis 12.20 Uhr.

„Du stellst meine Füße auf weiten Raum“ (Ps. 31,9) heißt
am Sonntag, 12. Oktober um 19 Uhr das Thema des öku-
menischen Gottesdienstes mit Pfarrer Klaus Nagorni
(Evangelische Akademie Baden) und Dr. Dietmar Bader
(Geistl. Rektor, Diözesancaritasverband Freiburg). Ort:
Christuskirche, Turnseestr. 18, Freiburg-Wiehre

Der aktuelle Film „RR“ von James Benning besteht aus 43
Aufnahmen verschiedener Züge in den USA. Die Länge einer
Sequenz entspricht der Realzeit, welche der Zug braucht, um
das Bild zu durchqueren. In 111 Minuten erschafft Benning so
überwältigende Landschaftsräume, die ihren Reiz durch die
ständige Ver- und Enthüllung der Züge gewinnen. Start ist
heute Dienstag, 7. Oktober um 19.30 Uhr inklusive einer
Einführung. Weitere Termine sind am Donnerstag, 9. Okto-
ber um 21.30 Uhr und Sonntag, 12. Oktober 17.30 Uhr.

Das ausführliche Programm ist bei der Bürgerinformation
im Rathaus und beim Umweltschutzamt, Telefon: 201-6101
erhältlich sowie unter www.nachhaltigkeit-als-lebenskunst.de
zu finden
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Eintrag vom: 08.10.2008  




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