Radtour zu den Freiburger Bürgersolaranlagen im Rahmen der Nachhaltigkeitstage
Freiburg, 08.06.2015: 20 Jahre Bürgersolaranlagen in der Region! 3,5 Millionen Kilowattstunden Sonnenstrom! Für den fesa e.V. sind dies gute Gründe, die fünf stadtnahen Photovoltaik-Anlagen des Freiburger Vereins für Erneuerbare Energien radelnd aufzusuchen. Im Rahmen der Nachhaltigkeitstage geht es am 13. Juni ab 10 Uhr von der Weiherhofschule in Herdern bis zum SC-Stadion. Gegen 13 Uhr folgt ein abschließender Umtrunk in der Stadiongaststätte „Schwarzwaldblick“, Schwarzwaldstraße 189. Hier wird Rolf Disch, fesa- Mitgründer und langjähriger Vorstand, Einblicke in die aufregende Zeit der ersten Bürgersolaranlagen geben.
Die Idee, gemeinsam in eine Photovoltaikanlage zu investieren, die sich nicht auf dem eigenen Dach befindet, war 1994 etwas völlig Neues. Es gab noch kein Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und keine kostendeckende Einspeisevergütung. Dennoch schafften es Freiburger Pioniere, Menschen von der Sinnhaftigkeit einer solchen Investition zu überzeugen, auch wenn keine Rendite zu erwarten war. 50 Kilowatt peak (kWp) Leistung hat die erste Bürgersolaranlage auf dem Dach des Verlagshauses Rombach, die seit 1994 rund 800.000 Kilowattstunden (kWh) Strom erzeugt hat. Sogar einen Eintrag ins Guiness-Buch der Rekorde schaffte der fesa e.V. mit der ersten gemeinschaftlichen Solaranlage der Bundesrepublik.
1995 steckte der Verein sich höhere Ziele: Auf der Überdachung der neuen Südtribüne des SC-Stadions sollte eine mit 93 kWp fast doppelt so große Anlage entstehen. Leicht war es nicht, den Vorstand des Freiburger Sportclubs, der gerade in die erste Liga aufgestiegen war, zu überzeugen. Doch bis heute trägt unter anderem die Solarstromanlage auf dem Stadiondach zum positiven Image des SC Freiburg bei und einen weiteren Eintrag ins Guiness-Buch gab es noch dazu. Wie manche AnteilseignerInnen mit der Option eine Saisonkarte zu erwerben geködert wurden und andere aus Idealismus ein kleines Stück Solaranlage kauften, erfahren TeilnehmerInnen auf der „Tour de fesa“.
Die Route der gemeinsamen Radtour startet bei der Weiherhofschule in Herdern. Auf ihre Dächer wurden Module von der Rombach-Anlage verpflanzt, nachdem sie im Zuge einer Dachsanierung dort abgebaut werden mussten. Weiter geht die Tour über die Richard-Fehrenbach-Gewerbeschule im Stühlinger (29,2 kWp) zum Kepler-Gymnasium (7,6 kWp) im Rieselfeld. Dann folgt die Anlage auf dem Verlagshaus Rombach und schließlich das Stadion des SC Freiburg. Hier können ab 12:30 Uhr auch Interessierte zur Tour hinzustoßen, die am Vormittag andere Pläne haben oder denen das Radfahren zu beschwerlich ist. In der Stadiongaststätte „Schwarzwaldblick“ gibt es ab 13 Uhr einen gemütlichen Umtrunk. Dort wird Rolf Disch, Gründungsvorstand des fesa e.V., vom Pioniergeist der ersten Investoren in Erneuerbare Energien berichten.
„Einen solchen Pioniergeist brauchen wir heute wieder“, meint fesa-Geschäftsführerin Diana Sträuber. „Die Solarbranche hat massiv unter den EEG-Änderungen der letzten Jahre gelitten. Auch in Südbaden waren Insolvenzen und Arbeitsplatzabbau die Folge. Es ist höchste Zeit, mal wieder die Erfolge der Erneuerbaren Energien in den Fokus zu rücken.“ Und die Erfolge sind durchaus ansehnlich: Über 3,5 Millionen Kilowattstunden haben allein die Bürgersolaranlagen des fesa e.V. in den letzten 20 Jahren erzeugt und dabei 2668 Tonnen des Klimakillers CO2 eingespart. Rein rechnerisch wurden so rund tausend Haushalte mit Sonnenstrom versorgt. Einer von vielen Beiträgen, die BürgerInnen zur Energiewende leisten.
Rund 15 Kilometer führt die Tour de fesa durch das Freiburger Stadtgebiet. Musikalisches Doping für die RadlerInnen gibt es mit dem „Musik-Bike“ von Critical Mass, das die Tour mit satten Beats versorgt – selbstverständlich rein mit Muskelkraft betrieben. Anmeldungen bitte an mail@fesa.de oder 0761 – 40 73 61. |