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Bleibt die Amsel das Sorgenkind?
NABU, NAJU und LBV laden vom 8. bis 10. Mai zur elften „Stunde der Gartenvögel“

Zettel, Stift und Garten oder Park: Diese Ausstattung benötigen Vogelfreunde für die Teilnahme an der bundesweiten „Stunde der Gartenvögel“. Denn ab heute ist es wieder soweit: Bis zum 10. Mai sind Naturfreunde in ganz Deutschland aufgerufen, eine Stunde lang die Vögel in ihrem Garten, vom Balkon aus oder im Park zu beobachten, zu zählen und für eine gemeinsame Auswertung zu melden. Rund 43.000 Teilnehmer hatten im vergangenen Jahr bei der jährlich stattfindenden Aktion von NABU, NAJU und dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) mitgemacht und insgesamt eine Million Vögel beobachtet und gemeldet.

Ziel der Aktion ist ein deutschlandweites und möglichst genaues Bild von der Vogelwelt in den Städten und Dörfern zu erhalten. „Für die Teilnehmer ist die Zählmethode einfach, aber uns liefert sie in der Summe tausender Gärten spannende wissenschaftliche Erkenntnisse. Dabei geht es nicht um exakte Bestandszahlen aller Vögel, sondern darum, die Verbreitung und Trends der einzelnen Arten zu ermitteln. Je mehr Menschen an der Stunde der Gartenvögel teilnehmen, desto präziser werden die Ergebnisse“, erklärt Lars Lachmann, NABU-Vogelschutzexperte.

Mit Spannung erwarten die Vogelforscher das Ergebnis fĂĽr die Amsel, die bisher stets auf Platz zwei kam. Seit Beginn der Aktion hat diese Art kontinuierlich abgenommen: 2014 waren es pro Garten bereits 25 Prozent weniger Amseln als noch 2005. Ă„hnliches gilt fĂĽr Mehlschwalben und Mauersegler, die gar um 40 Prozent abgenommen haben.

Neben diesen Sorgenkindern gibt es aber auch zahlreiche positive Entwicklungen: So hat der Feldsperling seinen Bestand im Siedlungsraum mehr als vervierfacht, Ringeltaube und Buntspecht haben um mehr als die Hälfte zugenommen.

Und so wird es gemacht: Von einem ruhigen Plätzchen aus wird von jeder Vogelart die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde entdeckt werden kann. Die Beobachtungen können per Post, Telefon – kostenlose Rufnummer am 9. und 10. Mai, jeweils von 10 bis 18 Uhr: 0800-1157-115 – oder einfach im Internet unter www.stunde-der-gartenvoegel.de gemeldet werden. Meldeschluss ist der 18. Mai.

Aktuelle Zwischenstände und erste Ergebnisse sind ab dem ersten Zähltag auf www.stundedergartenvoegel.de abrufbar und können mit vergangenen Jahren verglichen werden. Interaktive Karten stellen dar, wie sich eine Vogelart bundesweit oder in einem ausgesuchten Bundesland oder Landkreis entwickelt hat.

Über die „Stunde der Gartenvögel“ und andere ornithologische Themen berichtet auch „Die große Vogelschau“ im Deutschlandradio Kultur bis zum 9. Mai. Das ausführliche Programm gibt es unter www.deutschlandradiokultur.de/vogelschau Am morgigen Samstag ist ab 9:05 Uhr NABU-Vogelschutzexperte Lars Lachmann Gast in der Sendung „Im Gespräch“ und gibt Einblicke in die Welt der Vögel.
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Eintrag vom: 15.05.2015  




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