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Dienstag, 23. April 2024
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NABU: Bundesregierung muss mehr für den Meeresschutz tun
Weitere Ausbeutung mariner Ressourcen führt in die Sackgasse

Der NABU appelliert mit Blick auf den G7-Gipfel im Juni an die Bundesregierung, sich für einen verbesserten nationalen und globalen Meeresschutz stark zu machen. Dem Drängen nach immer mehr „Blauem Wachstum“und damit einer weiteren Ausbeutung der Meere müsse eine klare Absage erteilt werden. Vor diesem Hintergrund begrüßte der NABU die Meeresschutzanträge der Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke am heutigen Freitag im Deutschen Bundestag.

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Unsere Ozeane sind überfischt, verschmutzt, zu warm, zu sauer und zunehmend industrialisiert Der Meeresschutz hat es daher richtigerweise auf die Agenda des G7-Gipfels unter der Präsidentschaft Deutschlands geschafft. Dabei muss es aber um mehr als den angekündigten Aktionsplan gegen Meeresvermüllung gehen. Nur wenn wir große Teile effektiv unter Schutz stellen und zerstörerische Tätigkeiten wie Grundschleppnetzfischerei oder den Meeresbergbau ausschließen, können wir die marine Artenvielfalt erhalten und die wertvollen Ressourcen der Meere auch in Zukunft schonend nutzen. Die europäische Agenda des Blue Growth führt in die Sackgasse.“ Die Meere seien bereits heute an ihrer Belastungsgrenze, was auch aus der alarmierenden Erstbewertung der Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie für die EU-Meere hervorgehe.

Der NABU fordert von der Bundesregierung den deutschen Anteil am Schutzgebietsnetzwerk Natura 2000 in der AWZ von Nord- und Ostsee endlich zu einem effektiven Schutz zu verhelfen. Auch acht Jahre nach ihrer Anerkennung haben die Schutzgebiete keine Verordnungen und Managementpläne – ein Vertragsverletzungsverfahren der Europäischen Kommission und eine gemeinsame Klage deutscher Naturschutzverbände laufen. Miller: „In den Gebieten darf auch heute gefischt und Kies abgebaut werden, es fahren riesige Containerschiffe und es werden Windparks gebaut. So sehen keine Ruhe- und Rückzugsräume im Sinne der EU-Umweltrichtlinien aus. Wer globalen Meeresschutz will, darf die Augen nicht vor den Problemen vor der eigenen Haustür verschließen.“

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Eintrag vom: 15.05.2015  




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