Auch Deutschland braucht staatliche Regelung
Zum heutigen Beschluss des EU-Parlaments, den Gebrauch von Plastiktüten in der EU künftig zu verringern, erklärt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Plastiktragetaschen sind nicht nur ein Symbol der Wegwerfgesellschaft. Ihr Einsatz lässt sich vermeiden und sie sind überflüssig, wenn der Einzelhandel den Verbraucherinnen und Verbrauchern gute Alternativen anbietet. Trotz Gelber Tonne und kostenpflichtiger Abgabe im Lebensmitteleinzelhandel werden noch viel zu viele Plastiktüten einmalig verbraucht. Das beginnt beim Hemdchenbeutel für loses Obst und Gemüse und endet beim Kleiderkauf in unseren Innenstädten.“
Der NABU setzt sich daher für eine Abgabe oder Steuer auf Einwegtragetaschen ein, von der nur bepfandete, mehrfach nutzbare Taschen ausgenommen sein sollen. „Eine Pfandlösung garantiert, dass stabile Baumwoll- und Polyestertaschen mehrfach genutzt werden; und zwar von einem Haushalt oder, wenn sie zurückgebracht werden, gleich von mehreren“, so Miller.
Jeder Deutsche verbraucht im Jahr mehr als 70 Plastiktragetaschen, bei denen die dünnwandigen Knoten- oder Hemdchenbeutel noch gar nicht mitgezählt wurden. Gemeinsam mit ihren EU-Partnern hat sich die Bundesrepublik Deutschland darauf geeinigt, dass dieser Verbrauch bis Ende 2025 um ein Drittel auf 40 Taschen pro Jahr sinken soll. |