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Industriegebiet Nord soll zum "Green Industry Park" werden
Unternehmen und Stadt haben gemeinsam ein
Klimaschutzteilkonzept erarbeitet – Deutschlandweit
erstes grünes Industriegebiet mit Modellcharakter

Vor rund einem Jahr haben die Stadt, die FWTM, die
Badenova und das Fraunhofer ISE gemeinsam die Initiative
„Green Industry Park“ im Industriegebiet Nord gestartet. Im
Norden von Freiburg soll das erste grüne Industriegebiet in
Deutschland entstehen. Im Februar fand die
Auftaktveranstaltung statt, die bei vielen Betrieben auf große
Resonanz stieß. Seitdem haben die ansässigen
Unternehmen, Institute und die Universität zahlreiche
innovative Ideen zu konkreten Maßnahmen entwickelt.

„Unser gemeinsames Ziel, ein grünes Industriegebiet zu
entwickeln, rückt weiter näher. In diesem ambitionierten
Projekt haben die hiesigen Unternehmen gemeinsam mit der
Stadt und dem Energieversorger an Umsetzungsmaßnahmen
gearbeitet, die den Klimaschutz in Freiburg voranbringen“, so
Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik. „Wir freuen uns
Impulsgeber und Partner sein zu können, in dem wir sowohl
als Unternehmen und Nachbar gemeinsam neue Lösungsansätze entwickeln. Diese im nächsten Schritt
umzusetzen wird nun eine spannende Aufgabe - und
beispielhaft für viele andere Industriegebiete in Deutschland“,
so Mathias Nikolay, Vorstand der Badenova.

Bernd Dallmann, Geschäftsführer der FWTM, sieht vor allen
Dingen die Außenwirkung des Projekts: „Mit dem 'Green
Industry Park' wird das IG Nord zu einer sichtbaren Marke.
Dies nützt der Stadt und den dort ansässigen Unternehmen,
deren Standort im Bewusstsein der Freiburger und auch weit
über die Stadtgrenzen hinaus in positivem Sinne bekannt und
sichtbar wird.

In den letzten Wochen und Monaten wurde von der Stadt und
den beteiligten Partnern ein Klimaschutzteilkonzept für das
Industriegebiet Nord (IG Nord) erarbeitet. Die ansässigen
Unternehmen, Institute und die Universität haben diesen
Prozess mit Daten und zahlreichen Ideen tatkräftig
unterstützt. Das Ergebnis ist eine umfassende Energie- und
CO2-Bilanz für ein Industriegebiet - damit wird der
Pioniercharakter des Projekts unterstrichen. Demnach
verbrauchen die zehn größten Unternehmen rund zwei Drittel
der Energie im IG Nord. Im gesamten Industriegebiet werden
rund 20 Prozent des Freiburger Stroms verbraucht,
umgerechnet sind dies 10 Prozent der CO2-Emissionen der
Stadt.

Ein Maßnahmenkatalog mit insgesamt über 60 einzelnen,
teilweise langfristig laufenden Umsetzungsschritten liegt jetzt
vor. Von den Unternehmen wurden 20 Maßnahmen als
besonders wichtig angesehen, die sich relativ schnell
realisieren lassen.

Besonders bei den Themen Mobilität und Verkehr,
betriebliche Beleuchtung, Abwärme, Eigenversorgung, Kälte,
Klimatisierung und Energiemanagement sehen die
Unternehmen hohen Handlungsbedarf. So soll unter anderem
beim Thema Mobilität das IG Nord in eine Potenzialstudie für
Leihfahrradsysteme der Stadt Freiburg integriert und die
Radinfrastruktur verbessert werden. Das
Klimaschutzteilkonzept bietet den Unternehmen konkrete
Vorschläge für ihr Energiemanagement im Bereich
Energieeffiziente Kälte oder ein Quick-Check bei der
Energieeffizienz.

Drei Themen stehen besonders im Fokus der Unternehmen
im IG Nord: Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und -
einsparung. Bei den Erneuerbaren Energien haben die
Betriebe schon etliche Projekte realisiert, allerdings sind aber
die Rahmenbedingungen für Investitionen in die Solarenergie
derzeit schwierig. Aus diesem Grund wurde neben den Potenzialen der
Solarenergie auch Potenziale für Erdwärme.

Um den „Green Industry Park“ und seine Unternehmen
effektiv begleiten und unterstützen zu können, wird die Stadt
beim Umweltbundesministerium eine Stelle beantragen, die
im Falle einer Zusage mit 65 Prozent gefördert wird. Der so
genannte Klimamanager soll dann zentraler Ansprechpartner
für die Unternehmen sein, die Koordination übernehmen und
die Umsetzung vor Ort begleiten.

Nach einem Jahr „Green Industry Park Freiburg“ zeigt sich
einerseits das hohe Handlungspotenzial für das IG Nord,
andererseits aber auch das große Engagement der
Unternehmen und aller Beteiligten, die Maßnahmen und
Projekte gemeinsam voranzutreiben und umzusetzen.
abgeschätzt.
 
Eintrag vom: 04.12.2014  




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