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NABU begrüßte Bundesumweltministerin Hendricks an der Unteren Havel
Miller: Flussrenaturierung mit Modellcharakter – Bundeswasserstraßenreform für weitere Naturschutzmaßnahmen nutzen

Rathenow – Mit Blick auf die geplante Reform der Bundeswasserstraßen sieht der NABU große Potenziale für mehr Naturschutzprojekte an Flüssen, die Artenvielfalt fördern und gleichzeitig einen Beitrag zum Hochwasserschutz leisten können. Anlässlich des heutigen Besuchs von Bundesumweltministerin Hendricks im NABU-Projektgebiet an der Unteren Havel betonte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller erneut die Notwendigkeit eines Kurswechsels in der Flusspolitik. „Das NABU-Projekt zur Renaturierung der Unteren Havel darf kein Einzelfall bleiben. Es muss ein Vorbild sein für weitere Naturschutzgroßprojekte, die dazu beitragen, unsere Flüsse wieder lebendiger zu machen.“ Unter Federführung des NABU und gemeinsam mit dem Bund und den Ländern Brandenburg und Sachsen-Anhalt wird die Untere Havel wieder naturnah gestaltet. Derzeit ist es das größte Flussrenaturierungsvorhaben in Europa.



„Es besteht weiterhin großer Handlungsbedarf an unseren Flüssen, besonders auch an den Bundeswasserstraßen. Nur etwa ein Prozent von ihnen ist momentan in einem guten ökologischen Zustand“, so Miller. Der NABU hatte im Vorfeld der Bundestagswahlen 2013 deutlich auf diese Missstände hingewiesen und sich stark für ein Bundesprogramm Blaues Band eingesetzt, mit dem die Renaturierung von Flüssen und Auen finanziert werden kann. Die Regierungsparteien haben diese Forderung in ihrem Koalitionsvertrag für die aktuelle Legislaturperiode aufgegriffen, ein Rahmenkonzept zur Aufstellung des Bundesprogramms wird gerade von den zuständigen Ministerien erarbeitet.



Hintergrund:

70 Kilometer westlich von Berlin liegt das größte zusammenhängende Feuchtgebiet im Binnenland des westlichen Mitteleuropas: die Untere Havel. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Havel zur Wasserstraße ausgebaut, Deiche und Staustufen errichtet, Kanäle und Entwässerungsgräben angelegt. Flussarme und Uferwälder gingen verloren. In den kommenden Jahren wird die Untere Havel wieder ein Stück ihrer alten Struktur zurückerhalten. Arten wie Fischotter, Eisvogel, Sumpfdotterblume und Silberweide finden so wieder einen besseren Lebensraum. Bereits 2015, wenn die Havelregion Ausrichter der Bundesgartenschau sein wird, soll die Untere Havel an einigen Stellen wieder ein lebendiger Fluss mit naturnahen Ufern sein.
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Eintrag vom: 05.09.2014  




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