Vorbild des Osterhasen leidet unter der ausgeräumten Agrarlandschaft
Jedes Jahr zu Ostern erfährt das Vorbild des Osterhasen, der Feldhase (Lepus europaeus), wiederkehrende Popularität. Der massive Verlust an Lebensraum und Nahrungsgrundlage macht ihm jedoch das ganze Jahr über schwer zu schaffen und verschärft zunehmend die Gefährdung der heimischen Bestände.
Die Rote Liste gefährdeter Arten stuft den Feldhasen bundesweit als „gefährdet“ ein, mit einem negativen Endwicklungstrend. Neben einer Reihe natürlicher Feinde hat vor allem der Mensch den Rückgang des heimischen Hasenbestandes zu verantworten. „Die Intensivierung der Landwirtschaft, der massive Einsatz von Dünger und Pestiziden, der zunehmende Verlust an Lebensraum durch Bebauung und Zerstückelung der Landschaft sind die Ursachen für den schlechten Zustand der heimischen Hasenpopulation“, sagte NABU-Naturschutzexperte Till Hopf. Solange sich an dieser negativen Entwicklung nichts ändere, werde nicht nur die Nahrungsgrundlage der sympathischen Langohren immer weiter eingeschränkt, zudem gingen immer mehr Versteckmöglichkeiten verloren. Darunter leiden vor allem Junghasen, da ihnen in den ausgeräumten Landschaften die Deckung und damit der Schutz vor natürlichen Feinden fehlen.
Durch die Anlage von Blühstreifen, Heckenpflanzungen und eine Extensivierung der Landbewirtschaftung könnten Nahrungsangebot und Rückzugsmöglichkeiten deutlich verbessert werden, fordert der NABU. „Neben dem Hasen profitieren von solchen Maßnahmen viele andere heimische Tierarten, darunter bedrohte Wiesenvögel wie Kiebitz und Feldlerche, aber auch Bienen und andere Insekten“, so Hopf.
Die Zunahme von Monokulturen in der Landwirtschaft führt auch beim Feldhasen zur „Landflucht“. Inzwischen ist der grundsätzlich sehr scheue Feldhase auch in Städten anzutreffen. Ihn treibt dabei vor allem die Nahrungssuche an. In Großstädten liegende Brachflächen sind teilweise über Jahrzehnte ungedüngt und beherbergen daher eine vielfältige Flora, die den Hasen eine abwechslungsreiche Nahrung bietet. Diese Entwicklung kann laut NABU jedoch keine Alternative sein. Ein wichtiger Beitrag zum dauerhaften Schutz des „Osterhasen“ ist eine naturverträglichere Landwirtschaft. |