Welcher Adler ist als erster zurück am Brutplatz?
Die Schreiadler haben sich auf den Rückweg aus ihren Überwinterungsgebieten im südlichen Afrika gemacht. Zehn dieser seltenen Greifvögel sind mit kleinen Rucksacksendern unterwegs. Sie verraten so den Experten vom NABU und der Weltarbeitsgruppe Greifvögel genaue Daten über ihren aktuellen Aufenthaltsort. „Durch die Sender gewinnen wir wichtige Erkenntnisse zum Schutz dieser kleinen deutschen Adlerart“, erläutert Schreiadlerexperte Bernd-Ulrich Meyburg, Vorsitzender der Bundesarbeitsgruppe Greifvogelschutz im NABU und der Weltarbeitsgruppe Greifvögel. Wir hoffen, dass alle Adler rechtzeitig ihre Brutplätze im Nordosten Deutschlands erreichen werden.
Auch im Internet hinterlassen die Adler ihre Spuren: Unter www.NABU.de/adlerzug stellt der NABU eine interaktive Karte bereit, auf der der Rückflug der Adler genau verfolgt werden kann. So lässt sich jeden Tag sehen, wo sich die Adler gerade aufhalten.
Die Sender sind mit einem GPS-Modul ausgestattet, das in regelmäßigen Abständen die aktuelle Position der Vögel ermittelt. Die Daten werden dann über Satellit oder bei den modernen Sendern über das fast überall zur Verfügung stehende Handynetz an die Vogelschützer übertragen. Die Daten lassen wichtige Rückschlüsse auf die genauen Zugwege und das Verhalten der Tiere zu. Aus diesen Daten kann der NABU dann wichtige Schutzmaßnahmen ableiten, wie zum Beispiel den Erhalt von Rastplätzen für die Vögel.
Nur noch knapp 100 Paare des seltenen Schreiadlers brüten noch in Deutschland. Und jedes Jahr werden es weniger. Seit Jahren kämpft der NABU um die letzten Lebensräume des scheuen Greifvogels, kauft Flächen in den Brutrevieren und kümmert sich um den Schutz seiner Nahrungsgebiete. Dabei konnte der NABU dank der Unterstützung von Spendern und Adler-Paten schon vieles für den Schutz der Schreiadler erreichen.
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