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Wettbewerb ?Bundeshauptstadt im Naturschutz?: Dritter Platz für Freiburg
Umweltbürgermeisterin Stuchlik: ?Wir sind hochzufrieden
mit diesem Ergebnis! Das jahrelange vielfältige städtische
Engagement im Naturschutz wird jetzt belohnt?

Wie die Deutsche Umwelthilfe soeben mitteilt, erhält Freiburg
den dritten Platz des in diesem Jahr erstmalig ausgeschriebenen
Wettbewerbs ?Bundeshauptstadt im Naturschutz?. ?Wir
sind hochzufrieden mit diesem Ergebnis! Unser jahrelanges
vielfältiges städtisches Engagement im Naturschutz wird jetzt
belohnt,? so Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik anlässlich
der Bekanntgabe des dritten Platzes in der Teilnehmerklasse
der Städte über 100.000 Einwohner/-innen.

Gewürdigt wurden von der Deutschen Umwelthilfe das seit
vielen Jahren bestehende Engagement der Stadt Freiburg in
einem breit gestreuten Themenfeld sowie insbesondere die
neuen Wege im Naturschutz, die Freiburg in den letzten Jahren
beschritten hat, denn Freiburg ist für seine zahlreichen
Pilotprojekte im Naturschutz bundesweit bekannt.

Die Aufgabenstellung des bundesweiten Wettbewerbs war
vielfältig: so wurden nicht nur die klassischen Themenbereiche
des Naturschutzes abgefragt, wie der Arten- und Biotopschutz,
sondern auch viele Fragen aus den Bereichen Planung
und Organisation, kommunale Grünflächen, Gewässerunterhaltung
und Umweltbildung. Hervorzuheben sind unter
anderem, so die Bewertung der Deutschen Umwelthilfe, die
hervorragenden Einzelplatzierungen Freiburgs in den Themen
"Forst- und Landwirtschaft", sowie "Kooperation".

Als besonders erwähnenswert wurde die Öffentlichkeitsarbeit
im Naturschutz eingestuft. Eine hohe Bewertung erhielten die
Bachpatenschaften, die seit 1986 bestehen und bei denen
sich Bürgerinnen und Bürger in vielfältiger Weise um die Freiburger
Gewässer kümmern. Mittlerweile engagieren sich über
1000 Personen in 50 verschiedenen Bachpatengruppen für
den Erhalt von Naturgewässern und helfen bei Renaturierungsmaßnahmen.
Durch den koordinierten Einsatz vieler
pflegender Hände gelang es in den vergangenen 20 Jahren,
die Artenvielfalt entlang der Bäche zu erhöhen. Zusätzlich
wird mit jeder Patenschaft naturkundliches Wissen vermittelt.
Hauptamtliche Mitarbeiter/-innen und Teilnehmer/-innen am
Freiwilligen Ökologischen Jahr übernehmen eine professionelle
Betreuung der Bachpaten und bieten ein attraktives naturpädagogisches
Angebot an Schulen und Kindergärten an.

Im Bereich Gewässer zeichnet sich Freiburg im Management
von Regenwasser aus. Die gespaltene Abwassergebühr fördert
die Bereitschaft in der Bevölkerung zur Versickerung von
Niederschlagswasser. In Bebauungsplänen werden Vorgaben
zur natürlichen Regenwasserbewirtschaftung gemacht und
Dachbegrünungen und wasserdurchlässige Beläge festgesetzt.
Zentrale oder dezentrale Versickerung von Niederschlagswasser
ist in sämtlichen Neubaugebieten in Freiburg
längst zum Standard geworden.

Bäume sind in Freiburg besonders geschützt. Freiburg hat
bereits vor 20 Jahren eine Baumschutzsatzung eingeführt.
Langsamwachsende Baumarten wie Eibe, Rotdorn oder
Buchsbaum stehen ab einem Stammdurchmesser von 40
Zentimetern unter Schutz. Neben den Bäumen im Stadtgebiet
obliegt der Stadt Freiburg die Verantwortung für rund 5.000
Hektar Stadtwald - das ist der größte kommunale Wald in
Deutschland und wird in hohem Maße von den Bürgerinnen
und Bürgern für vielfältige Freizeitaktivitäten genutzt.

Im Bereich Forst- und Landwirtschaft hat Freiburg die zweitbeste
Bewertung erreicht. Das Modellprojekt ?Regionale Tafelrunde?
für Großküchen zielte auf die Schaffung regionaler
Wirtschaftskreisläufe für ökologische Produkte aus der umliegenden
Landwirtschaft und die Vernetzung lokaler Akteure
und Akteurinnen ab. So genannte Gemüsemakler arbeiteten
ein Angebot für die Kantinen aus, organisierten die Lieferung
und prüften die Qualität der Produkte. Diesem Projekt folgt
nun das neue Projekt ?Bio for Kids?, das den Mittagstisch an
Schulen mit Bio-Produkten aus der Region qualitativ verbessern
soll. Erfolgreicher Naturschutz bedeutet auch, die Sicherung
regionaler, bäuerlicher Landwirtschaft zum Erhalt der
kleinteiligen Kulturlandschaft.

Auch im Themenfeld ?Kooperation? hat die Stadt Freiburg die
zweithöchste Punktzahl erreicht. Alle zwei Jahre vergibt Freiburg
einen Umweltpreis, um insbesondere Jugendlichen die
Vielfältigkeit der Natur näher zu bringen. Die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer sollen sich mit heimischen Tier- und Pflanzenarten,
mit bestimmten Naturdenkmalen, markanten Grünflächen,
Schutzgebieten oder Biotopen der Region beschäftigen
und digital aufzeichnen. In einem zweiten Schritt wird das
Material mit neuen Medien, wie dem Internet aufgearbeitet
und wird von einer Jury bewertet. Als gemeinsames Projekt
der Städte Mulhouse und Freiburg konnten sich Jugendliche
auf beiden Seiten des Rheins an dem Wettbewerb "Natur ins
Netz" beteiligen und die lokale Arten-Vielfalt dokumentieren.
Mit solchen Kooperationen gelingt es Freiburg, sehr viele
Menschen zu erreichen und entsprechend für Naturschutzbelange
zu sensibilisieren.

Für das breite Themenspektrum mit zahlreichen Projekten,
die Freiburg in den letzten Jahren angestoßen und umgesetzt
hat, erhält die Stadt den dritten Platz von insgesamt teilgenommenen
34 Städten in der Kategorie "Städte mit mehr als
100.000 Einwohner/-innen?.
 
Eintrag vom: 29.10.2007  




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