NABU fordert Landesregierung auf, konkrete Maßnahmen zu treffen
Das Wolfspaar im Elsass hat Nachwuchs bekommen, Wildhüter hatten Ende August nachts Laute von Wolfsjungen vernommen. „Der aktuelle Welpennachweis im Elsass ist die Gründung des derzeit nördlichsten Rudels der Alpenpopulation. Es ist Zufall, dass es westlich des Rheins wandert und nicht östlich, also im deutschen Schwarzwald“, erklärt NABU-Wolfsexperte Markus Bathen.
Baden-Württemberg kann sich also freuen, dass vielleicht bald der Wolf ins Ländle zurückkehrt. „Uns ist es ein großes Anliegen, dass der Wolf in Baden-Württemberg willkommen ist. Dazu gehört natürlich auch, dass eventuell betroffene Nutztierhalter informiert und unterstützt werden“, sagt Dr. Andre Baumann, Landesvorsitzender des NABU. Deshalb fordert der NABU einen Wolfsrissfond, um Schäfer zu unterstützen. „Falls doch einmal ein Wolf Schafe reißt, dürfen die betroffenen Schäfer nicht allein gelassen werden, sondern müssen volle Ausgleichszahlungen erhalten“, so Baumann. Dafür solle ein Wolfsrissfonds aufgelegt werden, an dem sich sowohl das Land als auch Naturschutzverbände beteiligen.
Da vorwiegend Rehe, Hirsche und Wildschweine auf dem Speiseplan des Wolfes stehen, sind Übergriffe auf Nutztiere vergleichsweise selten. Der NABU nimmt die Sorgen der Tierhalter jedoch ernst und rät dazu, geeignete Maßnahmen zu ergreifen: In Sachsen zeigt sich der Erfolg der Schutzmaßnahmen für Nutztiere eindrucksvoll: 2010 wurden belief sich die Zahl der getöteten Schafe auf 0,1 Prozent des Bestandes.
Die Techniken des Herdenschutzes sind immer auf die jeweiligen Haltungsbedingungen der Schafherden anzuwenden. Für die Hanglagen des Schwarzwaldes wird es wichtig sein frühzeitig geeignete Herdenschutzhunde auszubilden, die in anderen Bergregionen Europas erfolgreich den Schutz der Nutztiere übernehmen. |