NABU gibt Tipps zur fledermausfreundlichen Gebäudesanierung
Berlin – Mehr als 230 Veranstaltungen sind mittlerweile gemeldet: An der Batnight 2013 am 24. und 25. August beteiligen sich wieder viele NABU-Gruppen mit Exkursionen und Festen rund um die Fledermaus. Die jährlich stattfindende Internationale Fledermausnacht wird vom Europäischen Büro für Fledermausschutz EUROBATS veranstaltet und in Deutschland vom NABU organisiert. Gemeinsam mit Experten geht es mit Bat-Detektoren auf die Suche nach den Flugakrobaten. Besucher erfahren zudem, wie die nachtaktiven Tiere leben, und vor allem wo. Denn ein Grund für die Einschränkung des Lebensraums der Fledermäuse ist auch eine nicht sachgemäße Modernisierung von Gebäuden.
„Um Tieren auch weiterhin Wohn- und Lebensraum an Gebäuden zu bieten, müssen Klima- und Artenschutz an Gebäuden Hand in Hand gehen“, erklärt NABU-Energieeffizienzexperte Ulf Sieberg. „Eine fledermausfreundliche Modernisierung des Hauses steht damit nicht im Widerspruch zur energetischen Sanierung“, so Sieberg. Kot- oder Urinspuren an den Außenwänden deuten auf einen Fledermausbestand hin. In Rolllädenkästen, hinter Spalten in der Gebäudefassade oder im Kniestock und Dach zwischen Ziegeln können sie sich einnisten und werden erst bei laufender Sanierung entdeckt – oder bleiben gar unbemerkt.
Bei einer artenschutzgerechten Haussanierung müssen einige Details beachtet werden, denn Schlaf- und Nistquartiere bzw. Wochenstuben sind nach § 44 Bundesnaturschutzgesetz geschützt und dürfen nicht zerstört werden. Daher sollte im Zweifelsfall, ob Fledermäuse zur „Untermiete“ wohnen, ein Gutachter hinzugezogen werden.
Artgerechte Fledermausbehausungen wie Fassadenflachkästen und -quartiere aus wärmeisolierenden Holzbeton sowie Fledermaustafeln und -steine sollten immer in der Abwesenheit der Tiere angebracht werden. Letztere sind speziell für den Einbau in Fassaden entwickelt worden. Sie sind wartungsfrei und lassen sich problemlos in Putz- und Ziegelwände integrieren, ohne Wärmebrücken oder Tauwasserprobleme im Wandaufbau zu verursachen. Um den freien Anflug zu ermöglichen, dürfen keine Büsche oder Antennen im Umkreis von einem Meter vor und unter der Einflugschneise sein. Scheinwerfer oder Bewegungsmelder stören die Nachtschwärmer und sollten ebenfalls nicht in der Nähe positioniert werden. Auch der Einsatz von giftigen Holzschutzmitteln sollte dringend vermieden werden. Für die Außenflächen sollten giftfreie Stoffe verwendet werden. „Eine durchdachte Gebäudesanierung kann somit für Mensch und Tier gleichermaßen von Vorteil sein“, so Sieberg.
Ausführliche Tipps zu einer fledermausfreundlichen Gebäudesanierung finden Sie unter: http://www.nabu.de/Fledermausschutz-am-Haus
Wer seine Beobachtungen bei der Batnight mit anderen Fledermausfans teilen möchte, kann diese beim NABU-Naturgucker veröffentlichen: http://www.nabu.de/naturerleben/naturgucker/ |