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Blutiges Geschäft: Wilderer töten jährlich 40 Ranger in Afrika
NABU International gründet Fonds für Hinterbliebene getöteter Naturschützer

Berlin/Addis Abeba – Wer sich für den Schutz seltener Arten einsetzt, lebt in Afrika gefährlich: Jährlich werden rund 40 Menschen von Wilderern auf ihrer Jagd nach Horn und Elfenbein getötet. Aus diesem Grund setzt sich die NABU International Naturschutzstiftung in Äthiopien für eine finanzielle Versorgung von Hinterbliebenen ein, die Angehörige bei ihrem Einsatz als Ranger verloren haben. Gemeinsam mit der äthiopischen Organisation „Ethiopian Wildlife Conservation Authority“ (EWCA) setzte die Stiftung dazu einen entsprechenden Fonds auf, der zunächst mit 50.000 Euro ausgestattet ist.

„Wird ein Ranger während seines Einsatzes für den Natur- und Artenschutz getötet, verlieren seine Angehörigen nicht nur einen geliebten Menschen, sondern meist auch das Haupteinkommen für die ganze Familie. Auch schwere Verletzungen, die zu einer Arbeitsunfähigkeit führen, bringen die Familien häufig an den Rand ihrer Existenz“, so Thomas Tennhardt, Vorsitzender der NABU International Naturschutzstiftung.

Vor allem die Nationalparke Afrikas zählen zu den Hauptgebieten der Wilderer bei ihrer Jagd nach Elfenbein, Nashorn-Horn oder Buschfleisch. Zu ihrer Ausrüstung zählen neben Fallen meist auch halb- oder vollautomatische Schusswaffen. In Äthiopien ermittelte die EWCA in den vergangenen fünf Jahren vier getötete und zwei schwerverletzte Ranger. Fünf von ihnen wurden durch Schüsse getötet oder verletzt. Einer der Ranger fiel einer Wilderer-Falle zum Opfer. Insbesondere der Awash Nationalpark muss dabei als besonders gefährlich eingestuft werden: In dem Schutzgebiet, zweihundert Kilometer östlich der Hauptstadt Addis Abeba, ereigneten sich zwei Todesfälle und eine schwerwiegende Verletzung.

Jährlich übermittelt die äthiopische Organisation EWCA die Zahl der betroffenen Familien an die NABU-Stiftung. Auf dieser Grundlage wird festgelegt, welche Familien für eine Auszahlung in Frage kommen. Die Stiftung plant zudem den Fonds, der bislang nur in Zusammenarbeit mit EWCA und nur in Äthiopien greift, auch auf andere Länder auszuweiten.
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Eintrag vom: 21.04.2013  




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