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Freiburg: Rettungsaktion für den Laubfrosch
Umweltschutzamt legt kleine Gewässer am Tuniberg an

Am Tuniberg entstehen neue Lebensräume für eine Tierart, die einst
hier in großer Zahl heimisch war, inzwischen aber als stark gefährdet
auf der „Roten Liste“ steht. Eine Fachfirma baut derzeit im Auftrag
des Umweltschutzamtes neue, kleinere Gewässer in vier Regenrückhaltebecken
des Tunibergs. Damit sollen die wenigen Restbestände
des Laubfrosches am Tuniberg langfristig gesichert werden.

Die Rettungsaktion dauert bis Ende 2014, kostet 27.000 Euro und
wird von der Stadt und dem Innovationsfonds der Badenova
getragen. Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik betont: „Mit dieser
Aktion setzen wir einen weiteren großen Baustein des Kommunalen
Artenschutzkonzeptes um, das der Gemeinderat 2010 beschlossen
hat.“

Amphibien sind in Freiburg, wie in ganz Baden-Württemberg, im
Rückgang begriffen. Dies gilt für viele Amphibienarten, die früher hier
häufig vorkamen, darunter die Wechselkröte, die Gelbbauchunke
oder auch den Laubfrosch. Der Laubfrosch ist eine relativ mobile Art,
er kann zwischen Laichgewässer und Winterquartier bis zu einem
Kilometer zurücklegen. Früher war er im ganzen Oberrheingebiet
häufig anzutreffen. Seit Jahren geht sein Bestand jedoch zurück,
inzwischen stuft ihn die „Roten Liste“ als stark gefährdet ein.

Der Laubfrosch benötigt reich strukturierte Landschaften als
Lebensraum, wie sie am Tuniberg vorhanden sind. Hier fehlt es
jedoch an flachen besonnten Laichgewässern. Er verbringt viel Zeit
an Land uns hält sich zumeist nur zum Ablaichen und nach der
Häutung im Gewässer auf. Trocknen ihre Laichgewässer aus, kann
es sein, dass vor allem erwachsene Laubfrösche sich ein neues
Gewässer im Umkreis bis zu vier Kilometern suchen. Daher ist der
Laichgewässerverbund im Tuniberg wichtig für ihre Fortpflanzung.

Der Tuniberg hat bislang zu wenig flache Teiche und stellt daher für
Amphibien eine regionale Wander- und Ausbreitungsbarriere dar. Mit
einem vernetzten System an kleinen Gewässern kann der
Fortbestand des Laubfrosches am Tuniberg gesichert werden. Die
Regenrückhaltebecken in Waltershofen und Opfingen eignen sich
dafür ausgezeichnet, da sie das Wasser gleichmäßig über den
Tuniberg verteilen. In einem zweiten Schritt sollen größere Lücken
zwischen den Rückhaltebecken durch die Anlage zusätzlicher
Kleingewässer entlang von Gräben geschlossen werden.

Mit den Vorarbeiten in den Rückhaltebecken wurde bereits
begonnen. Um den Untergrund zu schonen, werden derzeit etwa im
Rückhaltebecken „Kirchweg“ in Waltershofen spezielle
Raupenmulchgeräte eingesetzt. Sobald es wärmer wird, werden in
drei Rückhaltebecken in Waltershofen und einem weiteren in
Opfingen flache Teiche nach naturschutzfachlichen Vorgaben
angelegt. Vor Beginn der Laichzeit des Laubfrosches werden diese
Teiche fertig gestellt sein.
 
Eintrag vom: 31.01.2013  




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