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Wie findet man Mitstreiter für den Naturschutz?
Lehramtsstudierende suchen im Kaiserstuhl nach ethischen Gründen und Motiven für den Schutz der Natur

Der derzeitige Schnee verdeckt manche Schönheiten der Natur, schärft dafür aber die Konturen der Kaiserstuhl-Landschaft. Umso mehr stellt sich die Frage, was Natur und „natürlich“ ist und welche Rolle der Mensch in der Natur spielt. Und was motiviert Menschen, sich für den Schutz der Natur einzusetzen und andere zum Mitmachen zu bewegen? Diese und weitere Fragen waren für Studierende der Biologie und Geo-graphie, die das Lehramt anstreben, Anlass für eine Exkursion in den Kaiserstuhl. Der integrative Naturschutz, wie er in vielen PLENUM-Projekten am Kaiserstuhl praktiziert wird, stand im Mittelpunkt der Wanderung und anschließenden Diskussion.

Unter Leitung von PLENUM-Manager Matthias Hollerbach ging es durch Hohlwege, über Rebterrassen und entlang von Steilwänden und Böschungen. Hollerbach erläuterte dabei, dass all diese Landschaftsstrukturen sowie der Bewuchs mit Gräsern und Kräutern, Sträuchern oder Bäumen Produkte des Zusammenwirkens von Mensch und Natur sind. Menschen haben seit Jahrtausenden den Kaiserstuhl besiedelt und aus einer Naturlandschaft eine Kulturlandschaft mit einem hohen Struktur- und Artenreichtum geschaffen. Der Naturschutz wolle diese überlieferten Schätze erhalten und diesen Reichtum weitergeben, erläuterte Hollerbach und betonte, dass es dazu die Menschen brauche, die den Kaiserstuhl weiterhin bewirtschaften und pflegen. Daher müsse die Zusammenarbeit gesucht und Naturschutz in wirtschaftliches Handeln integriert werden.

Seminarleiter Dr. Klaus Scherzinger, der mit seinem Hintergrund als Biologe und Philosoph das Studienseminar Natur-Ethik leitet, moderierte anschließend im Naturzentrum Kaiserstuhl eine Diskussion mit dem ehrenamtlichen Leiter des Naturzentrums, Reinhold Treiber, und PLENUM-Manager Matthias Hollerbach. Beide machten an verschiedenen Beispielen deutlich, wie wichtig es sei, die unterschied-lichen Interessen und Werthaltungen von Naturschützern, Landwirten, Winzern, Touristen, Gemeinde- und Behördenvertretern ernst zu nehmen, den Blick auf sich überschneidende Interessen und Bedürfnisse zu lenken und gemeinsame Aktionen durchzuführen, bei denen positive Erfahrungen gemacht werden. In vielen Projekten von Naturzentrum und PLENUM habe dies erfolgreich praktiziert werden können.
 
Eintrag vom: 24.01.2013  




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