Karlsruher Kompetenz-Zentrum als Vorbild
Nach einjähriger Vorbereitungszeit ist in Warschau die deutsch-polnische Stiftung „Neue Energie“ notariell beurkundet worden. Sie entstand als internationale Initiative deutscher und polnischer Fachleute, die im Bereich erneuerbarer Energie und ICT (Information and Communications Technology) tätig sind.
Der erste Besuch einiger Vertreter des Kompetenz-Zentrums Energie Karlsruhe im Sommer 2011 brachte die polnischen Kollegen dazu, bei ihrem Projekt zum Aufbau der Stiftung das Modell des Kompetenz-Zentrum Energie als Vorbild zu nehmen und die deutschen Kollegen um Assistenz zu bitten.
Die strategische Grundlage der Stiftung ist die Unterstützung von Initiativen, die der langfristigen Entwicklung von erneuerbaren Energien in Polen dienen, und zwar in allen begleitenden Bereichen wie Wissenstransfer, Aufbau von Technologiezentren, Entwicklung von Konzepten zur regionalen Energiewirtschaft, Sanierung von Liegenschaften und Durchführung von Projekten.
Die deutsch-polnische Stiftung wird auch eine Brückenfunktion im Bereich erneuerbarer Energien zwischen Deutschland und weiteren osteuropäischen Ländern wie Ukraine, Weißrussland und Russland übernehmen. Aus diesem Grund bot sich die in Ostpolen liegende Landesstadt Lublin als ideale Lösung für einen Hauptsitz der Stiftung an, denn in Bezug auf das internationale Zusammenwirken in den Bereichen Wissenschaft, Kultur und Handel weist dieser Ort in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg eine lange Tradition auf.
Bereits im Sommer 2012 sollen die ersten zwei der insgesamt zehn definierten gemeinsamen Projekte beginnen. Die Finanzierung erfolgt nach der gegenwärtigen Planung aus regionalen und EU-Fördermitteln in Polen.
Die enge Kooperation polnischer Institutionen und Unternehmen mit Unternehmen der Region Karlsruhe im Rahmen der Aktivitäten dieser Stiftung unterstreicht das Ziel der Karlsruher Politik zur weiteren Entwicklung des Technologiestandortes Karlsruhe und seiner Institute. Die im Kompetenz-Zentrum Energie Karlsruhe zusammengeschlossenen Unternehmen und Institute werden an den Projekten durch Aufträge, Unteraufträge und andere Arten der Kooperation teilhaben. Mit der Hochschule Karlsruhe für Wirtschaft und Technik und der Hochschule in Lublin soll es gemeinsame Aktivitäten geben.
Die Stiftungsgründer sind von polnischer Seite Jaroslaw Martyniuk, Anna Szymanska und Robert Szlezak, der als Geschäftsführer der Stiftung fungiert. Weitere Stiftungsgründer sind Dieter Schall und Erwin Meurer. Alle Gründer sind Vorstände oder Geschäftsführer im eigenen Unternehmen.
Der Vorsitzende des Stiftungsbeirats ist Diethelm Rumpel von der Wirtschaftsförderung Karlsruhe. Das Amt des Sekretärs des Vorsitzenden des Beirates übernimmt Dr. Henriette Ullmann, IBIK Consulting KG, die gleichzeitig auch das Koordinationsbüro der Stiftung leiten wird. Der Stiftungsbeirat setzt sich aus Experten wie Prof. Marcin Paprzycki vom Institut für Systems Research der Polnischen Akademie der Wissenschaften sowie Wissenschaftlern der Hochschule Karlsruhe für Wirtschaft und Technik zusammen. |