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Klimaschutz ist Ehrensache
Das neue fesa-Projekt „RegioNetz“ unterstützt ehrenamtliches Engagement in südbadischen Kommunen

Freiburg, 02.07.2012: Klimaschutz und 100 Prozent Erneuerbare Energien sind Ziele, die auf allen politischen Ebenen gefordert werden. Bei der konkreten Umsetzung geht es jedoch immer noch viel zu langsam voran, nicht zuletzt weil es sowohl an personellen Ressourcen als auch an finanziellen Mitteln fehlt. Ehrenamtliches Engagement hat ein großes Potenzial, diese Lücke zumindest teilweise zu schließen, wie erfolgreiche Bürgerprojekte zeigen. Der Freiburger Verein für Erneuerbare Energien fesa e.V. unterstützt mit seinem neuen Projekt „RegioNetz“ engagierte Bürgerinnen und Bürger durch Vernetzung, Wissensvermittlung und Öffentlichkeitsarbeit.

Innerhalb der letzten Dekade hat sich eine dynamische und rapide Weiterentwicklung von Zielen und Strategien beim Klimaschutz und der Energiepolitik vollzogen. Basierend auf den Klimaschutzzielen der Bundes-und Landesregierung werden in der Region derzeit Klimaschutzkonzepte mit ehrgeizigen Zielen entwickelt. Freiburg, Emmendingen, Lörrach und Staufen beispielsweise möchten bis zum Jahr 2050 klimaneutrale Kommunen sein. „Den schönen Konzepten müssen nun konkrete Taten folgen“, kommentiert fesa-Geschäftsführer Nico Storz. „In Zeiten klammer kommunaler Kassen können entscheidende Impulse von den Bürgerinnen und Bürgern ausgehen. In vielen Gemeinden sind Einzelne auf individueller Ebene für den Klimaschutz aktiv. Wenn diese sich zusammentun, kann eine Eigendynamik entstehen, die eine dezentrale Energiewende zum Nutzen von Bürgern und Kommunen mit sich bringt.“ Um diese Dynamik zu beschleunigen, unterstützt der fesa e.V. Aktions- und Organisationsformen, in denen sich Bürger bereits heute in beachtlicher Zahl ehrenamtlich für Klimaschutz und die kommunale Energiewende engagieren. Organisationsformen können beispielsweise Energiearbeitskreise, lokale Klimaschutzinitiativen, Lokale Agenda 21 Gruppen, Ortsgruppen der großen Umweltverbände, Transition Town Initiativen, Solarvereine und Bürgerenergiegenossenschaften sein.

Im Rahmen des zweiten Kongresses „Energieautonome Kommunen“ in Freiburg lud der fesa e.V. zum ersten Netzwerktreffen ein. Knapp 50 Vertreter von Gruppen und Initiativen aus der Region folgten der Einladung und setzten ein starkes Zeichen für stärkere Zusammenarbeit. Die wichtigsten Anliegen der ehrenamtlich Aktiven waren eine bessere Vernetzung untereinander, Wissens- und Kompetenzerweiterung sowie Unterstützung bei einer effektiven Öffentlichkeitsarbeit. „Genau an diesen Punkten holt der fesa e.V. die engagierten Bürgerinnen und Bürger ab“, so Projektkoordinator Armin Bobsien. „Das Rad muss nicht in jeder Gemeinde neu erfunden werden. Durch unsere Unterstützung bei der Vernetzung können die verschiedenen Gruppen voneinander lernen und sich gegenseitig helfen, beispielsweise bei der Vermittlung von Experten und Referenten.“

Im Rahmen des Projektes RegioNetz werden regelmäßig Workshops und Netzwerktreffen stattfinden. Geplant ist auch die Einrichtung einer Internetplattform, auf der die verschiedenen Initiativen sich vorstellen und unkompliziert miteinander Kontakt aufnehmen können. Zudem unterstützt der fesa e.V. tatkräftig die Gründung von Initiativen zur Energiewende in den Ortschaften in Südbaden. So konnten kürzlich bereits in zwei Gemeinden dauerhafte Arbeitskreise „Energie & Klimaschutz“ eingerichtet werden, in denen Kommunalverwaltung und Bürger zusammen den Umbau der Energieversorgung sowie Energieeffizienzmaßnahmen vor Ort vorantreiben. „Bürger oder Gruppierungen, die in ihren Gemeinden tätig werden wollen, sind, sind herzlich eingeladen, uns zu kontaktieren. Wir haben 18 Jahre Erfahrung mit Bürgerbeteiligung bei der Energiewende am Oberrhein“, bekräftigt Armin Bobsien.

Gerade für Ehrenamtliche, die sich neben Beruf und Familie in Sachen Energiewende und Klimaschutz engagieren, und oftmals von ihrer Ausbildung her aus ganz anderen Bereichen kommen, ist der unaufwändige Zugang zu Informationen und Weiterbildung wichtig. Auf der Webseite www.energieautonome-kommunen.de besteht bereits eine Wissensdatenbank mit Best-Practice-Beispielen, die zeigen, wie sich andere Gemeinden auf den Weg zu 100 Prozent Erneuerbaren Energien gemacht haben. Diese Datenbank wird noch weiter ausgebaut und ständig aktualisiert. Hinzu kommt ein auf die Bedürfnisse vor Ort zugeschnittenes, modulares Weiterbildungsangebot. „Ob es um die Gründung einer Energiegenossenschaft, den Betrieb eines Nahwärmenetzes oder Modelle zur energieeffizienten Sanierung der kommunalen Gebäude geht – der fesa e.V. bietet den Ehrenamtlichen in den Kommunen ein für ihre Belange passendes Angebot an Workshops und Kurzfortbildungen an“, so fesa-Geschäftsführer Nico Storz.

Der dritte Aspekt von RegioNetz ist die Unterstützung der ehrenamtlich Aktiven bei einer effektiven Öffentlichkeitsarbeit. „Die Energiewende kommt nur voran, wenn möglichst breite Bevölkerungsschichten mitmachen“, so Armin Bobsien. „Deshalb unterstützen wir die Gruppen vor Ort bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Zusätzlich bieten wir ihnen ein Forum in unserer Zeitschrift SolarRegion, die vier Mal jährlich in einer Auflage von 25.000 Exemplaren in der gesamten Region Südbaden gratis ausliegt.“ Auch bei der Organisation und Moderation von Bürgerversammlungen greift der fesa e.V. den Aktiven vor Ort unter die Arme, so dass sie sich mit ihren Anliegen in ihren Kommunen breit aufstellen können.

Der neuartige Ansatz hat auch Badenova davon überzeugt, in das Projekt mit einzusteigen. Der regionale Energie- und Umweltdienstleister hilft seit Jahren Unternehmen, Forschern, wissenschaftlichen Einrichtungen und anderen Ideengebern dabei, ihre innovativen Klimaschutz-Vorhaben in die Tat umzusetzen. Dafür investiert Badenova unter anderem Mittel aus dem Innovationsfonds, der jedes Jahr drei Prozent des Unternehmensgewinns für Zukunftsprojekte zur Verfügung stellt. Neben neuen technischen Verfahren und wissenschaftlichen Studien bekommen so auch Projekte zur Umweltkommunikation die Chance, ins Leben gerufen zu werden. „Durch die Förderung können wir für zwei Jahre eine Teilzeitstelle finanzieren“, so Nico Storz. „Danach wird das Projekt auf eigenen Füßen stehen können und die Energiewende in der Region wird ein ganzes Stück weiter vorangekommen sein.“
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Eintrag vom: 03.07.2012  




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