Wer bisher nur Fußballplätze für das Habitat von Kiebitzen hielt,
muss sein Blickfeld erweitern. Am Flugplatz Freiburg sind neben
streng geschützten Pflanzen wie dem weißgestreiften Klee immer
schon auch seltene Vögel heimisch. Vor wenigen Tagen wurde nun
wieder der Kiebitz gesichtet, der von seinem Winterquartier zum
örtlichen Flugplatz zurückgekehrt ist. Dieser taubengroße
Regenpfeifer mit den (für Regenpfeifer) recht kurzen Beinen verbringt
den Winter gern an der Atlantikküste, in Frankreich, Spanien oder
Portugals, teils auch in Nordwestafrika. Seit den 1980er Jahren
verliert er hierzulande an Lebensraum, weil das Land immer
intensiver bewirtschaftet wird und Umweltchemikalien die Zahl der
Insekten dezimieren, die ein Kiebitz als Nahrung benötigt.
So haben die Bestände des Kiebitz in Deutschland wegen der
fortschreitenden Zerstörung seines Habitats stark abgenommen.
Längst gehört er hier zu den streng geschützten Arten (§ 10 Abs. 2
Bundesnaturschutzgesetz). Nun sind gerade die großflächigen
Biotope auf dem Freiburger Flugplatzgelände streng geschützt, und
weil auch keine Düngemittel oder Chemikalien zum Einsatz kommen,
finden viele Tierarten, für die naturbelassenes offenes Gelände die
Lebensgrundlage darstellt, hier Zuflucht und Nistmöglichkeiten. So
sind auf dem Freiburger Flugplatz neben der weithin bekannten
Beißschrecke viele geschützte Arten zu Hause, darunter der rote
Milan, Bussarde, Turmfalken, Nachtigall und Grünspecht. |