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Bilanz 2023: Schnell und bequem mit dem Rad und zu Fuß durch Freiburg
Radweg in der Heiliggeiststraße (c) Stadt Freiburg, Foto: Patrick Seeger
 
Bilanz 2023: Schnell und bequem mit dem Rad und zu Fuß durch Freiburg
Baubürgermeister Martin Haag: „Wir machen den Fuß- und Radverkehr sicherer und komfortabler für mehr Verkehrssicherheit und den Klimaschutz“

Zehn Millionen Euro hat die Stadt Freiburg im vergangenen Jahr in den Fuß- und Radverkehr investiert. Das Geld floss zum einen in die Radvorrangrouten, die im RadNETZ plus verankert sind. Zum anderen hat das Garten- und Tiefbauamt (GuT) im gesamten Stadtgebiet Neues gebaut, Altes verbessert und Schadhaftes saniert.

„So klimaschonend wie Radfahren oder Zufußgehen ist kein anderes Verkehrsmittel. Wenn wir es mit dem Klimaschutz ernst meinen, brauchen wir die Verkehrswende. Jede Investition in die Sicherheit und den Komfort von Radfahrerinnen oder Fußgängern ist eine Investition in Klimaschutz und in die Zukunft. Ein großer Dank geht an die Freiburgerinnen und Freiburger: Viele Anregungen kamen direkt aus der Bürgerschaft“, so Mobilitätsbürgermeister Martin Haag.

Der Gemeinderat hat das Programm RadNETZ plus im April beschlossen. Im Fokus stehen damit künftig neben den bereits ausgebauten Radvorrangrouten FR1 bis FR3 fünf weitere Routen: FR4 bis FR8. Zudem werden die Ortschaften besser an das Radnetz angebunden. Durch Landes- und Bundesmittel bleibt die große Anzahl der Baumaßnahmen finanzierbar, die Zuschüsse können bis zu 90 Prozent betragen.

Das größte Bauprojekt 2023 war die Sanierung und Umgestaltung von Hohenzollern-, Heiliggeist- und Friedhofstraße auf dem FR3. Die Verbindungsstrecke zwischen Stühlinger und Zähringen hat für insgesamt rund 5,6 Millionen Euro unter anderem breitere Rad- und Fußwege und einen neuen Überweg bei der Uniklinik bekommen. Die Barrierefreiheit konnte deutlich verbessert werden, insbesondere im Bereich der neuen Straßenbahnhaltestelle. Die neu sanierte Stuttgarter Straße weiter nördlich wurde zur Fahrradstraße, die Gehwege dort breiter und das Parken neu geregelt.

Eine Fahrradrampe verbindet in Zukunft die beiden Vorrangrouten FR2 entlang der Güterbahn und FR6 zwischen Zähringen und Haid. Die voraussichtlich 2,8 Millionen Euro teure Rampe führt parallel zur Guildfordallee auf die Bahnbrücke und soll im Mai 2024 fertig sein. Weiter nördlich direkt bei der Uniklinik haben Radelnde auf dem FR2 seit dem Sommer Vorfahrt über die Elsässer Straße. Es ist die inzwischen sechste Stelle, an der der Radverkehr in Freiburg Vorfahrt gegenüber Straßen hat.

Auch der im Frühjahr beschlossene FR5 ist bereits in Arbeit. Er soll unter anderem den Stühlinger und Betzenhausen über die Berliner Brücke mit Weingarten und dem Rieselfeld verbinden. Hier sorgt nun ein neuer Radweg auf einer bisherigen Autospur für mehr Sicherheit. Und auch auf der Berliner Allee Höhe Weststadion konnte eine Lücke im Radnetz geschlossen werden.

Das GuT hat zudem damit begonnen, die Ortschaften besser mit der Innenstadt zu verbinden. Seit September sorgen reflektierende Randstreifen auf dem Radweg zwischen Haslach und Tiengen für mehr Sicherheit bei schlechter Sicht und Radfahrende haben bei den meisten Querwegen Vorfahrt.

Außerdem gibt es in der Stadt immer mehr Rot auf den Straßen. Besonders im Bereich von Kreuzungen und Einmündungen markiert das GuT Radfurten. Die Farbe hat gleich zwei Vorteile: Autofahrer und Autofahrerinnen erkennen schneller, wo mit Radverkehr zu rechnen ist und wer mit dem Rad unterwegs ist, sieht an unübersichtlichen Kreuzungen auf einen Blick, wo es lang geht. So sorgen insgesamt fast zwei Kilometer rot markierte Radfurten und rund 250 neue Rad-Piktogramme für mehr Sicherheit.

Auch kleinere Projekte bewirken viel. Vor allem am Tuniberg, in Landwasser, dem Industriegebiet Nord und in Zähringen hat das GuT Wurzelerhebungen beseitigt, die Menschen auf dem Beteiligungsportal www.mitmachen.freiburg.de gemeldet hatten. Auch andere Erleichterungen gehen auf Anregungen aus der Bürgerschaft oder Verkehrsverbänden zurück. Bordsteine wurden abgesenkt, Gehwege angelegt oder umgebaut und neue Zebrastreifen samt Beleuchtung und Bodenindikatoren für Sehbehinderte geschaffen - so in der Lehener Straße, der Ingeborg-Drewitz-Allee, der Karlstraße und der Schlierbergstraße. Wird in Freiburg etwas neu- oder umgebaut, dann ist Barrierefreiheit inzwischen Standard. So können beispielsweise die Bewohnerinnen und Bewohner des Rabenkopfstifts nun ungehindert mit Rollator oder Rollstuhl die Kartäuserstraße überqueren. Und auch die Kinder der Adolf-Reichwein-Schule gelangen jetzt sicherer über die Bugginger Straße, weil ihr Gehweg neue Ausbuchtungen hat. Schülerinnen und Schüler können von dort aus die Straße besser überblicken und die Autofahrenden sehen die Kinder schneller.

Die Liste der Verbesserungen ließe sich noch lange fortführen: An der Bismarckstraße gegenüber dem Hauptbahnhof haben jetzt der Radverkehr und – dank eines Zebrastreifens – auch der Fußverkehr Vorfahrt über die Rosastraße. Beim ehemaligen Telekom-Gebäude an der Unterführung unter der Sundgauallee und der Berliner Allee vermeiden neue Mittelmarkierungen Kollisionen und an der Hermann-Mitsch-Straße müssen Radelnde keinen gefährlichen Schwenk mehr machen.

Ebenfalls bewährt hat sich die neue, vor einem Jahr besetzte Stelle des Fußverkehrsbeauftragten. Sie ist ein weiterer Baustein im Zusammenspiel von Politik, Verwaltung, Verbänden und Bürgerschaft für ein zukunftsfähiges Freiburg. Hinweis an die Redaktionen:
 
Eintrag vom: 06.01.2024  




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