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Natur-Refugien schaffen, Vielfalt fördern
Das Waldhaus startet mit neuem Projekt für Flüchtlinge

Seit Mai 2017 bereichert ein neues Projekt die Angebotspalette des Waldhaus Freiburg: Unter dem Titel „Natur-Refugien schaffen, Vielfalt fördern“ wendet es sich gezielt an geflüchtete Kinder und Jugendliche, die derzeit Vorbereitungs- oder VABO-Klassen (Vorbereitung Arbeit und Beruf ohne Deutschkenntnisse) an Freiburger Schulen besuchen.

Jungen Menschen, die als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen sind, sind mitteleuropäische Landschaftsräume oftmals fremd. Dank dieses Projektes können sie in ihrer neuen Umgebung erste Naturerfahrungen machen. Als Schutzsuchende gekommen, werden sie selber zu Akteuren, fördern die Artenvielfalt und pflegen Naturräume – zum Nutzen von Tieren und Pflanzen und zu ihrem Schutz.

Zu ihren Einsatzmöglichkeiten gehört der Bau von Nisthilfen für Vögel, Fledermäuse oder Insekten; Waldpflege und Neupflanzungen; der Bau von Trockenmauern und Steinriegeln als Lebensraum für Reptilien, Insekten und Säugern; die Pflege von Flachwasserzonen und Gräben; und die Renaturierung von Fließgewässern.

Neben dem direkten Nutzen jedes Naturschutzprojekts für die biologische Vielfalt in der Stadt bieten außerschulische Lernorte den Schülern neue Lern- und Entwicklungsfelder. Über konkrete Aufgaben wird ihre Gestaltungs- und Sprachkompetenz gefördert. Sie erleben, wie sie einen sinnvollen Beitrag in der Gesellschaft leisten können. Beim gemeinsamen Mittagessen probieren sie ihre Kochkünste auf dem Feuer aus und lernen Gerichte aus aller Herren Länder kennen. Täglich dokumentieren sie ihre Aktivitäten und können so vom Erlebten berichten. Die Projekte finden in Freiburger Natur- oder innerstädtischen Räumen statt, ihre Ergebnisse sind in und um die Stadt zu sehen und werden durch Hinweisschilder kenntlich gemacht.

Zum Auftakt hat im September eine Klasse der Vigeliusschule im Garten des Vereins „Zusammen leben“ am Dorfbach in St. Georgen eine Kräuterspirale errichtet, die neben der menschlichen Nutzung Nahrungsgrundlage und Wohnort für verschiedene Tiere ist. Die teilnehmenden Lehrer und Schüler waren derart begeistert, dass sie in der Folgewoche am liebsten gleich wieder gekommen wären. Das Programm mit Spielen und Ausflügen war abwechslungsreich, und trotz unterschiedlicher Sprachniveaus haben sich alle rege an der Kommunikation und den Aktivitäten beteiligt.

Im Oktober geht es nun mit der Pestalozzi-Realschule in die „wilde“ Natur im Wildtal. Hier werden in mehreren Schritten Lebensräume für Amphibien an einem Bach verbessert.

Ende Oktober wird das Wentzinger Gymnasium aktiv und unterstützt bei einem Projekt des Nabu die Einrichtung eines Bienen-Lehrgartens.

Weitere interessierte Schulen können mit dem Waldhaus Projekte für das Jahr 2018 vereinbaren. Kontakt über Fynn Zimmermann: Tel. 0761/8964 7710, fynn.zimmermann@waldhaus-freiburg.de.

„Natur-Refugien schaffen, Vielfalt fördern“ wird über einen Zeitraum von zwei Jahren von der Stiftung Waldhaus und der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg mit insgesamt 77.000 Euro gefördert.
 
Eintrag vom: 11.10.2017  




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