„Solche „Überflieger-Wohnbaustudien aus Hubschrauberperspektive“ wie die neue bundesweite Vergleichsstudie des Instituts der Deutschen Wirtschaft sind nicht geeignet für Freiburg. Das Institut hat sich durch die Auswahl der Jahre 2011 bis 2015 ohne die nötige Korrektur selbst in die Irre geführt", kommentierte Dr. Georg Löser, Sprecher fürs das Klimabündnis Freiburg. Denn gerade in diesen Jahren gab es nicht wiederholbare Einmaleffekte bei der Bevölkerung: erstens mit der Zweitwohnungsteuer in 2011, die als statistischer Effekt ohne viel echten Einwohnerzuwachs bis zu 3000 Ummeldungen zu Erstwohnsitzen in Freiburg umfaßte und zweitens die doppelten Abi-Jahrgänge vor allem in 2012 samt Ende des Wehr- und Zivildienstes 2011/2012 mit steilem Anstieg der Studierendenzahlen. Hinzu kam in 2014 und besonders in 2015 der starke Zustrom u.a. von Geflüchteten mit in der Summe bis zu rund 4000 Personen. Diese Einmal-Effekte mit zusammen bis zu 9000 Einwohnern, davon geschätzt rund 6000 als tatsächlicher Zuwachs, sind schon für 2016 mit einem Plus von rund 2000 Einwohnern aus Geburtenüberschuss und Zuwanderung nicht mehr eingetreten. Die genannten Einmaleffekte, die sich aus der Einwohnerstatistik der Stadt Freiburg ergeben, machen Ergebnisse der obigen Studie für Freiburg unbrauchbar.
Insofern liege Baubürgermeister Professor Haag richtig, dass die Zahlen der Studie für Freiburg nicht nachvollziehbar seien. Trotz des andererseits bestehenden Bedarfs an mehr verfügbaren und bezahlbaren Wohnungen in Freiburg, lehnt das Klimabündnis Freiburg aber das Bauen auf der „Grünen Wiese“ wie in Dietenbach beabsichtigt ab. Dagegen begrüßt es den in Zähringen-Nord westlich der Bahn geplanten kleinen Neubaustadtteil als Innenentwicklung und weitere bei Stadtverwaltung und Gemeinderat im Verfahren befindliche Gebiete zur Innenentwicklung für Wohnraum und Freiflächen. Auch hält das Bündnis eine Generalrevision der Einwohnerzahlen für angebracht wie zuletzt 2008, als die Statistik den Zuwachs für 2008 durch Bereinigung auf rund Null reduzierte. |