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Geplanter Neubaustadtteil Dietenbach
Nach Termin der Stadt mit Landwirten ist klar: Ersatzflächenangebot unverändert viel zu klein.

Freiburger Flächenfraß lässt Ackerlandpreise im Umland spekulativ steigen

Sehr enttäuschend für die Landwirte verlief ein Gespräch zwischen der Planungsgruppe Dietenbach und betroffenen Landwirten, die zum größten Teil bereits in der Bürgerinitiative (BI) pro Landwirtschaft und Wald in Freiburg-Dietenbach & Regio (BI) organisiert sind. Die betroffenen und zum Teil in ihrer betrieblichen Existenz gefährdeten Landwirte erfuhren dabei kürzlich, dass es unverändert seit Mai 2016 nur ca. 29 Hektar (ha) Ersatzflächen für die Flächenverluste der Dietenbach-Landwirte gibt (*)- DRUCKSACHE G-16/136. Diese 29 ha würden aber wiederum dann anderen Pächtern bzw. anderen Landwirten fehlen. Insgesamt würden für den neuen Stadtteil ca. 130 ha Landwirtschaft wegfallen. Als Ausgleichsflächen für die Bebauung habe die Stadt noch keine Flächen, man denke an Gebiete beim Mundenhof. Damit würden jedoch weitere Flächen als Ackerland wegfallen, so die BI.

Wie die BI dem Gemeinderat jetzt mitteilte, ist es offensichtlich unmöglich, den Dietenbach-Landwirten gerecht und fair Ersatzland anzubieten: denn es gibt dafür so gut wie keine nahen Flächen mehr, die nicht von Landwirten bearbeitet werden. In dem die Stadt städtische Pachtflächen anderswo kündigt, nimmt sie diesen Landwirten auch wichtige Teile der Existenzgrundlage weg. Der BI sind sogar Kündigungs-Ankündigungen der Stadt an junge Landwirte bekannt. Es sei höchste Zeit, so die BI, die ausreichenden Alternativen bei der Stadtentwicklung auf den Tisch zu bringen und vom Neubau auf der grünen Wiese Abstand zu nehmen.

Der weiter um sich greifende Ackerflächenfraß der Stadt Freiburg für Neubaugebiete mit Höhepunkt Dietenbach samt fehlenden Möglichkeiten für ausreichend Ausgleichsflächen hat zudem die Ackerland-Preise rund um Freiburg stark erhöht. Für Landwirte ist es so gut wie unmöglich, bei solchen Preisen mitzuhalten. Private Nichtlandwirte kaufen spekulativ Ackerflächen auf, dem Vernehmen nach zu 7,00 € pro qm plus "Schwarzzahlung".

Es werde an der Zeit, zu begreifen, dass auch Freiburg die Grenzen des Wachstums erreicht hat, so die BI. So wie in den letzten Jahrzehnten Flächen für Baugebiete versiegelt wurden, darf es nicht weitergehen. Mit der Vernichtung von Ackerflächen fürs Bauen aller Art verlieren alle in Freiburg, mahnt die BI: Es gehen große Flächen für die Ernährung, Naherholung und Klima verloren. Die BI kämpfe deshalb nicht nur für die landwirtschaftlichen Flächen und Existenzen, sondern auch fürs Allgemeinwohl der Einwohnerschaft.

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Eintrag vom: 18.02.2017  




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