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In der Scheffelstr. 48 geht die Energiewende weiter
Zur Nachahmung empfohlen!

Energie selbst erzeugen mit Blockheizkraftwerk, Solarstromanlage und Batteriespeicher.
Strompreisbremse für Mieter, Wertsteigerung für Immobilien... mit selbstgemachter Energie.
Die VRD GmbH zeigt, wie’s geht. Wir bieten Ihnen an: Lernen Sie aus unseren Erfahrungen.

Mieter und Vermieter sind zunehmend mit steigenden Energiekosten und wachsenden
gesetzlichen Umweltanforderungen konfrontiert. Wie diesen begegnet werden kann, zeigt die VRD
GmbH in ihrem Freiburger Mieterstrom-Projekt als Betreiber eines Blockheizkraftwerk (BHKW),
einer Solarstromanlage sowie einem kleinen Batteriespeicher. Bis zu 100% der benötigten
Stromenergie können so rundum die Uhr im Gebäude erzeugt und bereitgestellt werden. Die
Mieter profitieren von einem bis zu 15% niedrigeren Strompreis, der Vermieter von einem
steigenden Immobilienwert. Zudem wird das Stromnetz entlastet und der Ausstoß von
Treibhausgasen deutlich reduziert. Bis auf den Einkauf von Erdgas als Brennstoff für das BHKW
bleibt die Wertschöpfung vollständig in der Region.

Das denkmalgeschützte Gebäude in Freiburg mit 600 m2 Wohnfläche wurde bereits 2000 mit dem
Eurosolarpreis für die beispielhafte energetische Sanierung ausgezeichnet. Mit der jetzigen
Modernisierung der Energieversorgung möchte der Auftraggeber wiederum ein Stück voran gehen,
um Erfahrungen für Nachahmer zu sammeln.

„Weil uns die Erfahrungen, die wir mittlerweile sammeln konnten, so überzeugen, möchten wir
unser Projekt gerne einer breiteren Öffentlichkeit publik machen“, sagt Thomas Hartwig vom
Betreiber der VRD GmbH. „Denn wir sind sicher, dass auch andere davon profitieren können.“
Neben der Dämmung und dem Bau einer Solarstromanlage spielte der Austausch der alten
Heizungsanlage durch ein so genanntes Blockheizkraftwerk (BHKW) im Sanierungskonzept eine
Schlüsselrolle. Nach Absprache kann das Projekt besichtigt werden. Anfragen können unter
bhkw(at)solares-bauen.de gestellt werden.

Und „ob gewollt oder nicht: Wer als Immobilienbesitzer vor der Erneuerung seiner Heizungsanlage
steht, muss sich mit strengeren Anforderungen auseinander setzen“, ergänzt Jörg Lange von
Solares Bauen. Denn seit dem 1. Juli 2015 gilt das neue Erneuerbare-Wärme-Gesetz von BadenWürttemberg.
Aus Gründen des Klimaschutzes sind die Anforderungen gerechtfertigt. Die
Ergänzung mit einem BHKW ist dabei in vielen Fällen eine der kostengünstigsten Möglichkeiten,
die jetzt geforderten Auflagen zu erfüllen.
"Der konsequente Ausbau von BHKWs in ganz Freiburg ist ein wesentlicher Baustein, um die
Freiburger Klimaschutzziele - Reduzierung der CO2 Emissionen um 50% bis 2030 und bis 2050
zur klimaneutralen Stadt zu werden - zu erreichen", so Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik.


Womit punkten Blockheizkraftwerke?
BHKWs erzeugen gleichzeitig Wärme für Heizung und Warmwasser sowie Strom. Wie das
Beispiel der Scheffelstr. 48 zeigt, ist diese Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) sehr effizient, sowohl aus
Kosten- als auch aus Umweltsicht.
In Baden-Württemberg stammen (Stand 2015) mehr als 70% des Stroms aus Kohle- oder
Atomkraftanlagen (vgl. Abb. 1). Mit dem endgültigen Abschalten der verbliebenen Atomkraftwerke
in den Jahren 2020-22 wird der Kohlestromanteil in Baden-Württemberg voraussichtlich noch
steigen und damit auch die mit dem Verbrauch von Strom in Baden-Württemberg verbundenen
Treibhausgasemissionen. Ein BHKW verbrennt in der Regel zwar fossiles Erdgas, aber durch die
effizientere Stromerzeugung vor Ort wird vor allem Kohlestrom verdrängt und damit können
erheblich Treibhausgasemissionen eingespart werden.

Optimal wäre: Möglichst viel Strom selber nutzen und obendrein die Nachbarn
mitversorgen
„Neben der Wärme nutzen wir auch einen Großteil des vor Ort erzeugten Stroms selber“, sagt
Hartwig, „anstatt ihn in das öffentliche Netz einzuspeisen.“
Noch besser wäre, wenn sich wie vorgesehen eines der Nachbargebäude ebenfalls von den
Erzeugungsanlagen in der Scheffelstr. 48 mit Wärme und Strom versorgen ließe.
Um diese Möglichkeit zukünftig nutzen zu können, wurde das BHKW bewusst größer als für die
Scheffelstr. 48 allein ausgelegt.

Die Rolle von BHKWs in der Energiewende
Die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien wie Sonne und Wind schwankt naturgemäß. Um
die Stromnetze stabil zu halten, müssen konventionelle Kraftwerke vorgehalten werden, um zu
jeder Zeit einen Ausgleich zwischen Verbrauch und Erzeugung zu gewährleisten.
Erdgasbetriebene KWK-Anlagen können dies am emissionsärmsten und flexibelsten innerhalb
aller fossilen Kraftwerke. Und selbst kleine KWK-Anlagen tragen dadurch zur Netzentlastung und
Versorgungssicherheit bei. Wer sich für ein BHKW entscheidet, unterstützt also auch entscheidend
das Gelingen der Energiewende und macht sich ganz nebenbei unabhängiger von der
Strompreisentwicklung am Markt.

Zusätzlicher Nutzen in Kombination mit einer PV-Anlage und einem Batteriespeicher
Die VRD GmbH setzte nicht nur auf den Austausch der Heizungsanlage, sondern entschied sich
auch für den Bau einer Solarstromanlage und einen kleinen Stromspeicher. „Die Kombination
eines BHKW mit einer PV-Anlage und Stromspeicher bringt zusätzliche Vorteile“, sagt Jörg Lange.
Denn ein BHKW erzeugt vorwiegend dann Strom, wenn die Sonne nicht scheint und die
Solaranlage keinen Strom liefert. Stromüberschüsse können teilweise im Stromspeicher
zwischengespeichert werden und lassen den Anteil des im Haus selbst erzeugten und
verbrauchten Stroms auf über 90% steigern (vgl. Tabelle 1 und Abb. 2-3).

Und wie profitieren die Mieter?
Die Bewohner der Scheffelstr. 48 können wie alle Endverbraucher ihren Stromanbieter frei wählen.
Es haben sich jedoch alle Mieter entschieden, den vor Ort erzeugten „Mieterstrom“ von der VRD
GmbH zu beziehen. Neben den ökologischen Vorteilen ist er auch um etwa 15% günstiger. Bei
einem Stromverbrauch von z.B. 2000 kWh pro Jahr kann man so knapp 90€/Jahr gegenüber dem
Tarif des Grundversorgers sparen (vgl. Tabelle 2). Entscheidend für den Erfolg eines
Mieterstromprojekts wie dem vorliegenden ist die mess-, elektro- und abrechnungstechnische
Planung und laufende Verwaltung. „Mit unserem Dienstleistungspaket Localpool.de machen wir
Betreiber kleiner Stromerzeugungsanlagen wie die VRD GmbH zu Stromvollversorgern ihrer
Mieter. Im Gegensatz zu anderen Mieterstrom-Modellen ist mit einem Localpool der wirtschaftliche
Vorteil größer und bleibt bei den Mietern bzw. dem Anlagenbetreiber“, so Justus Schütze,
Geschäftsführer der buzzn GmbH aus München.

Förderung im Rahmen des Projektes Kraftwerk Wiehre der Stadt Freiburg
Den Anstoß für das Projekt gab u.a. ein Förderprogramm der Stadt Freiburg mit dem Titel
Kraftwerk Wiehre. Vor allem der organisatorische Mehraufwand für die Umsetzung des Projektes
wurde gefördert.



Die Energieerzeugung in der Scheffelstr. 48 in Zahlen
Inbetriebnahme BHKW 4.1.2016
Brennstoff BHKW Erdgas
Thermische Leistung BHKW 11-32 kW
Elektrische Leistung BHKW 5-15 kW
Vollwartungskosten 3,6 Cent/kWh (netto)
Wärmeerzeugung pro Jahr 50-60.000 kWh
Anteil des BHKWs an der Wärmeerzeugung ca. 100 Prozent


 
Eintrag vom: 03.02.2017  




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