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"Schwarmstadt Freiburg" vorerst vorbei
2015 in Freiburg Netto-Wanderungsverlust bei Einwohnern außer bei Geflüchteten.
Gründe für Neubaustadtteil Dietenbach schwinden weiter.

Die "Akademiker- und Ausbildungs-Schwarmstadt Freiburg", wie sie von bevölkerungs- und woh­nungspolitischen Gutachten für die Stadt bisher angenommen wurde, ist vorerst vorbei! Zahlreiche Vorlagen der Stadtverwaltung und Beschlüsse des Gemeinderats ab 2012 beruhen daher spätestens aus heutiger Sicht auf teilweise unzutreffenden Grundlagen! Mit diesen Punkten, die auf neuen Daten der Bevölkerungsstatistik der Stadt beruhen, wandte sich der gemeinnützige Freiburger Verein ECOtrinova e.V. mit Schreiben an den Gemeinderat, an Oberbürgermeister Dr. Salomon und die Bürgermeister.

"In 2015 hat der Geburtenüberschuss von 481 Personen den Verlust von 669 Personen beim Zuzug minus Wegzug nicht mehr ausgeglichen. Die Tendenz zum klaren Rückgang des Wanderungsgewinns nach den Gipfeln von 2011 und 2012 ist schon 2013 zu erkennen und zu erwarten gewesen und habe sich in 2014 und 2015 verstärkt", so der ECOtrinova-Vorsitzende Dr. Georg Löser. Die zu wenig beachteten Ursachen der großen Wanderungsgewinne von 2011/2012 seien die damaligen Doppel-Abiturjahrgänge in mehre­ren Bundesländern, das Ende des Wehr- und Zivildienstes und die damalige Einführung der Freiburger Zweitwohnungssteuer gewesen.

ECOtrinova riet der Stadt jetzt, die Bevölkerungsprognosen zu korrigieren, zum einen ohne Geflüchtete, zum anderen mit Geflüchteten. Denn wenn der neue Trend im ersten Fall anhalte, werde es nun nicht nur wegen der fehlenden landwirtschaftlichen Ersatzflächen Zeit, Abstand zu nehmen vom Neubaustadtteil Dietenbach. Denn auch ohne Dietenbach seien reichlich Bauaktivitäten im Gange und am Kommen.

In 2015 kamen mit Stand Jahresende 3681 Geflüchtete mit unterschiedlichem Status neu nach Freiburg. Zur künftigen Anzahl Geflüchteter in Freiburg bestehe erhebliche Unsicherheit. Es sei davon auszugehen, dass durch Kriege und Bedrohungen aller Art Geflüchtete nach Befriedung in der Mehrzahl in Ihre Heimat zurück möchten. Bei aus anderen Ursachen Geflüchteten dürfte es hilfreich und viel effektiver sein, die Lebensverhältnisse vor Ort mit Unterstützung von hier und international pro Selbsthilfe so zu verbessern, dass Flucht- und Migrationsgründe schwinden, statt Menschen ihrer Heimat zu entfremden.
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Eintrag vom: 28.07.2016  




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